http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0073
In einer weiteren angeschnittenen Grube wurden aus dem Profil eine sehr
weiche, graue, verzierte Sigillatascherbe, ein versintertes Messerchen und
eine kleine Glasscherbe geborgen (Abb. 35/1-2).
Etwa 200 m südlich von diesen Funden hat dann der Bagger noch eine
schwarze, verfettete Grube angeschnitten. Aus ihr konnte eine braune, grob
gebrannte prähistorische Scherbe sowie ein Horndolch geborgen werden
(Abb. 36/1-2).
Bei den ausgegrabenen Objekten handelt es sich um Relikte aus verschiedenen
Epochen. Es darf dort wohl zunächst eine frühalamannische Siedlung
mit Grubenhütten angenommen werden. In ihr dürften Eisenschmelzer
und -Handwerker gewohnt haben, die Ringsheimer Erz sowohl geschmolzen
als auch verarbeitet haben. Die römischen Reste, die unmittelbar
daneben gefunden wurden, lassen auch auf einen älteren Siedlungsplatz
schließen. Dagegen dürften die etwas entfernter gefundenen prähistorischen
Relikte kaum mit der alamannischen und eventuell römischen
Siedlung in Zusammenhang stehen. Doch nach dem Rest eines großen
Vorratsgefäßes und dem Knochenmesser zu schließen, wurde der Platz am
Schmiebach, dank seiner geschützten Lage, schon in vorgeschichtlicher
Zeit aufgesucht.
Schuttertal. Westlich der Schutter steigt nach einem im Sandstein auffälligen
Kegel und einer leichten Wanne ein breiter Rücken zunächst mehr
oder weniger steil von Süden nach Norden an. Nach etwa dreihundert Metern
biegt er dann nach Nordosten ab und verläuft über sechshundert Meter
fast eben weiter und endet mit dem „Gierifuß" auf dem Kapf (532,9 m
u.d.M.).50
Folgt man diesem Rücken, so passiert man eine große Anzahl archäologisch
und historisch hochinteressanter Objekte, die möglicherweise in Zusammenhang
zueinander stehen und noch untersucht werden müssen.
Der vorgesetzte markante Kegel ist oben mit einem etwa 20 m breiten
Rundell handlichgroßer blockiger Steine bekrönt. Neben dieser Steinkappe
, die möglicherweise natürlichen Ursprungs ist, steht auf der Nordseite
ein schmaler rechtwinkliger Dreieckstein und schaut etwa ein Meter über
die Oberfläche. Die eine Seite des rechten Winkels stellt die Basis dar und
steht auf dem Erdreich. Die andere Seite ragt senkrecht nach oben. In die
schmale, schräg nach unten verlaufende Längsseite ist über die ganze Länge
eine etwa ein Dezimeter breite abgerundete Rille eingetieft. Sie könnte
vom Schleifen von Beil- oder Axtschneiden herrühren und dürfte wegen
ihrem rundlichen Profil relativ alt sein.
73
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0073