http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1997/0232
also fast 1 km nördlich des Eberbachtales, südlich eines kleinen ost- westgerichteten
Waldwasserlaufes, der nicht etwa ein Seitentälchen des Eberbachtales
bildet, sondern sein Wasser in der Ebene über den Bühlerweggra-
ben zum Hornungsgraben führt, der wiederum erst bei Rastatt-Niederbühl
sein Wasser dem Landgraben zuführt und hier in die Murg mündet.
Es kann auch kaum zutreffen, daß die (nach A. Kastner) 1590 letztmals genannte
Siedlung schon 1579 wüst war. Erwin Senft (Rastatt) entdeckte im
ältesten Kirchenbuch der Pfarrei St. Bartholomäus in Haueneberstein, daß
zwischen 1729 und 1741 noch einige Taufen in „Locus Nothausen" aufgeführt
sind. Im ältesten Hauenebersteiner Kirchenbuch heißt es auch noch
1760 bei der Eheschließung eines Töpfers „ehemals Bürger in Nothausen",
eine Bemerkung, die auch danach noch auftritt, z. B. 1765 beim Eintrag eines
Todesfalles.
Selbst wenn auch noch manche Fragen offen bleiben, so steht inzwischen
wenigstens fest, wo der abgegangene Ort lag.
Zur Lokalisation trug ganz erheblich die Aufmerksamkeit des Studenten
Michael Völlger (Kuppenheim) bei. Er sah am 20. Februar 1994 auf dem
„Leingartenweg" (dort wo dieser nach seinem Eintritt in den Wald in das
Gelände einschneidet) aus der Hangwand einige Ziegelstücke herausragen.
Er versuchte zwei Stücke aus dem stark gefrorenen Boden zu lösen. Diese
beiden kleinen leicht gewölbten Bruchstücke, von denen er glaubte, sie
könnten römischen Ursprungs sein, legte er dem Verfasser vor. Der stellte
fest, daß es sich nicht um modernes Ziegelmaterial handelt, wollte sich
aber nicht auf römerzeitliche Einstufung festlegen. Dazu sei etwas mehr
Material notwendig.
Solches brachte der Finder nach einem erneuten Aufsuchen der Stelle wenige
Tage später. Diesmal fand er die Stelle aufgetaut vor und (vermutlich
durch das Auftauen verursacht) eine abgerutschte Hangpartie, aus der er
zahlreiche Ziegelbruchstücke und Keramikscherben aufsammeln konnte.
Er legte die Gegenstände wieder in Rastatt vor.
Ein Besuch der Stelle zusammen mit G. Hoffmann am 2. März brachte erneut
zahlreiche Ziegel und Keramikscherben.
Michael Völlger und sein Bruder haben die Fundstelle während des Frühjahrs
(aber auch noch im Sommer) 1994 mehrfach aufgesucht.
Sie entdeckten etwa 50 m südwestlich des bisherigen Hauptfundpunktes
zwei entwurzelte Bäume. In einer der Baumgruben konnten sie besonders
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