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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 426
(PDF, 127 MB)
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bei. Am Eckpfosten befindet sich folgende Inschrift: „Des besten Erdenglückes
Keim liegt in dem Wort Daheim". Das benachbarte Haus Nr. 18 ist
ähnlich gestaltet.

Die vier beschriebenen Gebäude, die zwischen 1898 und 1905 entstanden,
markieren den Verlauf der neuen Friedrichstraße. Ihre Bebauung, die auch
heute nicht geschlossen ist, war ursprünglich sehr locker.

Die Hauptstraße im 19. Jahrhundert

Ihre bis in die Nachkriegszeit gültige Gestalt, die seit den 80er Jahren unseres
Jahrhunderts zunehmend durch Abrisse und Neubauten verwischt
wird, erhielt die Hauptstraße im 19. Jahrhundert. In der Zeit bis zum Beginn
des l. Weltkriegs entstanden zahlreiche repräsentative Wohn-, Geschäfts
- und Wirtshäuser. Fachwerk wird durch die kostspieligere Massivbauweise
abgelöst. Neben zweigeschossigen Häusern entstanden nun auch
dreigeschossige Bauwerke. Die zum Teil aufwendig gestalteten Fassaden
dokumentieren das neue Selbstverständnis der aufstrebenden Stadtbevölkerung
.

Ein typisches Beispiel für die qualitätvolle Architektur des vergangenen
Jahrhunderts in der Hauptstraße ist das Haus Nr. 11. Das zweigeschossige
massive Wohnhaus besitzt im Erdgeschoß eine breite Tordurchfahrt, die
von toskanischen Pfeilern gerahmt und von einem flachen Stichbogen
überspannt wird. Ein Sockelgesims, ein Sohlbankgesims im Obergeschoß
und das mit Akanthusblättern belegte Traufgesims sind die horizontalen
Gliederungselemente der Fassade. Vor der mittleren Fensterachse des
Obergeschosses befindet sich ein Balkon, der von gußeisernen Konsolen
getragen wird. Das Haus trägt ein Flachdach, das zur Straße hin abgewalmt
ist. Den Entwurf lieferte der italienische Baumeister Paniani im Auftrag
des Kaufmanns Amandus Schütt 1845. Paniani ist auch Architekt des
Bühler Bahnhofs.

Das dreigeschossige Wohn- und Geschäftshaus Nr. 29 entstand nach dem
Vorbild der manieristischen Architektur des späten 16. Jahrhunderts. Es
wurde 1895 bis 1896 von dem Architekten Ludwig Kuen als Wohnhaus,
Kontor und Ladengeschäft der Lederfabrik Karl Kuen errichtet. Im Erdgeschoß
öffnet sich der mit reicher Sandsteindekoration verzierte Massivbau
mit zwei Portalen. Vor die mittlere Achse der beiden Obergeschosse tritt
ein zweigeschossiger Erker. An der Nord- und Südseite befinden sich geschweifte
und getreppte Giebel. Der Giebel an der der Hauptstraße zuge-

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