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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 529
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ausgeschnitten und festgenietet. Die Löcher waren versenkt, so daß der
Nietkopf nicht zu sehen war. Als der Stabsoffizier sich nach dem Fortgang
der Arbeit erkundigte, war sie fast fertig. Sie konnte dem Ordonanzoffizier
im Zug übergeben werden. Bezahlt wurde sie an Ort und Stelle mit einem
Kistchen Zigarren.

Diese Truhe könnte eines der Weihnachtsgeschenke gewesen sein, die
Himmler am Zweiten Weihnachtsfeiertag, 17.30 Uhr von „Wiking" und
„Totenkopf' durch die beiden Ritterkreuzträger und SS-Oberscharführer
Lang und Kiemer übergeben wurden. Die Feierlichkeit wurde durch die
„Lage" um 18.00 Uhr unterbrochen, im Anschluß daran überreichten SS-
Untersturmführer Kovluriko und Schütze Gustins das Geschenk der 19.
Waffengrenadier-Division der SS. (Danach Abfahrt nach Eppstein). Bereits
am Abend des 21. Dezember hatte er das Weihnachtsgeschenk von SS-
Oberscharführer Keuner namens der 16. SS-Panzer Grenadier Division
„RF-SS" entgegengenommen.44

Diese letzte Kriegsweihnacht ließ sich Himmler seiner Position entsprechend
etwas kosten: immerhin den Betrag von 6295,02 RM.45 Er machte
u.a. seinem Leibarzt Felix Kersten und Frau Lina Heydrich ein Geschenk,
neben Gegenständen für den täglichen Gebrauch befanden sich auch „Teppiche
, Silberschalen, Delfter Teller oder Schalen"46 darunter. Eigentlich
muß dies verwundern, da das Verhältnis Himmlers zu Heydrich keineswegs
ungetrübt war. Diesem wurde die Unterstellung unter Himmler zur
Last, bis er sich schließlich als stellvertretender Reichsprotektor für Böhmen
und Mähren seinem Einfluß entziehen konnte 47

Von Himmlers schneidigen Befehlen48 sind in den Archiven nur wenige zu
finden.49 Einige, die den Daten nach in Triberg ausgestellt worden sein
müssen, geben einen Eindruck vom militärischen „Genie" und der
„Sprachgewalt" des Reichsführers SS. „Auf Grund der Lage im Unterelsaß
, wonach der Gegner bis auf Selz vorgedrungen ist und Rastatt und die
übrigen Orte um Rastatt mit Art.-Feuer belegt sind, habe ich (d.i. Oberst
und Kommandant Queckbörner) . . . die Räumung des Krs. Rastatt bis zur
Linie Ettlingen/Baden Oos befohlen. " Der Fernspruch kam am 13. Dezember
1944 um 1.00 Uhr an. Um 3.00 Uhr gab Oberst Steiger fernmündlich
die Antwort: „Reichsführer-SS verbietet die selbständige Räumung. Räumung
wird durch O.Qu. (Oberquartiermeister) Heeresgruppe Oberrhein
einheitlich befohlen. "50 Von der ES Stelle Karpathen, dem Begleitzug in
Triberg, erging am 5. Januar die geheime Weisung an OB Oberrhein: „Betr
Techn Wehrmachtshilfe. - Zur Beseitigung von Verkehrstoerungen wirken
die techn Batl als Kerntruppe der Techn Wehrmachthilfe mit. Ihre Verwendung
erfordert straffe zentrale Fuehrung . . . "51

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