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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 661
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Firma Sohmer (heute Fa. Leipold), um in deren Werkkanal auf dem Gewann
„Brühl" ein Schwimmbad einrichten zu können36. Die Vertragsausfertigung
und Beseitigung bürokratischer Hindernisse dauerten zwei Jahre.
Am 1. Juli 1900 wurde das zunächst provisorisch eingerichtete Schwimmbad
im Sohmerschen Kanal durch Bürgermeister Burger unter Beteiligung
der Stadtkapelle und des Turnvereins, der „Wasserpantomimen" vorführte,
eingeweiht. Im Laufe des Jahres 1901 wurden die Ufer ausgemauert und
die Umzäunungen erstellt. Das Bad war für die damalige Zeit ein vorbildlicher
Bau und das erste und modernste Freibad im Landkreis Wolfach. Es
bestand aus drei durch hohe Bretterzäune abgetrennte und umfaßte Bereiche
: ein Bad für Erwachsene, ein Bad für Kinder und einige Zellenbäder
für Einzelbadende37. Das Schwimmbecken war 45 m lang und 10,5 bis
16 m breit, mit einer Wasseroberfläche von 593 qm.

1930 bis 32 ließ Bürgermeister August Hämmerle Planungen und Kostenberechnungen
für ein neues Schwimmbad anfertigen und verhandelte mit
der Herstellerfirma des Wasserumwälzverfahrens „Bethunia". Doch die
Aufwendungen für einen Schwimmbadneubau wären zu hoch für die Stadt
gewesen, weshalb sich der Gemeinderat 1933 dazu entschloß, das Kanalbad
zu modernisieren und zu vergrößern. Mit Hilfe von Arbeitslosen wurde
die Bretterumzäunung abgerissen und eine Ufermauer des Kanals versetzt
. Das Schwimmbecken hatte nun eine Länge von 58 m und eine Breite
von 11 bis 16 m mit einer Wasseroberfläche von 860 qm. Die Wassertiefe
betrug 1,10 bis 1,90 m. Die Kabinenbauten wurden durch einen größeren
Neubau ersetzt, ein neues, eigenes Kinderbecken angelegt und die Liegewiesen
beträchtlich erweitert38. Die Bauarbeiten nach den Plänen des Architekten
Vetter dauerten bis Anfang 1934.

Im Laufe der Zeit genügte das Bad nicht mehr den gewachsenen Ansprüchen
und Besucherzahlen. Deshalb besichtigte im August 1950 der
Gemeinderat mehrere Schwimmbäder der Nachbargemeinden, um Ideen
und Anhaltspunkte für das neue geplante Schwimmbad zu sammeln, das
auf dem Gelände bei den früheren Eisweihern oberhalb der Leinenweberei
Sohmer und dem ebenfalls neugeplanten Sportplatz gebaut werden sollte.
Zwei Monate später beschloß der Gemeinderat vorbereitende Maßnahmen
zum Schwimmbad- und Sportplatzbau zu ergreifen, wobei der Sportplatz
Priorität genoß und zuerst in Angriff genommen wurde. Das alte
Schwimmbad wurde in der Zwischenzeit renoviert und 1954 durch eine
Liegewiese erweitert.

Im Jahr 1956 wies die Stadtverwaltung darauf hin, daß das Baden in öffentlichen
Gewässern, insbesondere im Stadtbereich von Kinzig und Wolf,
nach wie vor nicht zulässig und aus gesundheitlichen und hygienischen

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