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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 664
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der Umgehung nicht zu verzögern, wurde von der Stadt und dem Straßenbauamt
auf eine langwierige Revision verzichtet und die sog. „mittlere Lösung
" realisiert. Die „mittlere Lösung" bindet die Umgehung auf Höhe des
Schmelzegrüns an die alte Trasse der B 294 an und führt die Straße direkt
über das Schwimmbad, das deshalb 1990 mit dem angrenzenden Campingplatz
der neuen Trasse weichen mußte41. Eine Ersatzlösung konnte bis
heute nicht gefunden werden.

5. Die Wasserräder am Schliefegraben und Grieshaberkanal

Ende des 19. Jahrhunderts verfügten in Wolfach noch sechs Betriebe über
insgesamt acht Wasserräder, davon sechs beim Schliefegraben an der Wolf
und zwei beim Gewerbekanal an der Stadtbrücke42. Die beiden Räder der
Stadtmühle am Gewerbekanal hatten 1927 nach dem Großbrand zwei
Jahre zuvor und der Übernahme durch die Fa. Grieshaber ausgedient43. Sie
machten einem modernen Maschinenantriebswerk Platz. Nachdem der untere
Bereich des Gewerbekanals nach dem Wegzug der Fa. Grieshaber
nach Schiltach stillgelegt wurde, konnte im Mündungsbereich an der
Stadtbrücke 1983/84 die Grünanlage um die Friedenslinde neu gestaltet
werden. Das Nepomuk-Standbild auf der Kanalbrücke wurde im Juli 1982
auf den Gassensteg versetzt, durch Reinhold und Josef Seemann renoviert
und durch Josef Krausbeck neu bemalt44.

Auch die Wasserräder am Schliefegraben verschwanden im Laufe der Zeit.
Die Lohmühle (heute Fa. Carl Leipold, Vorstadtstraße 71), die im Besitz
der Gerber gewesen war, wurde 1912 von Schreinermeister E. Bonath gekauft
, der sie in eine Möbel Schreinerei umwandelte und das nutzlose Wasserrad
verschrottete45.

Die alte Hammerschmiede (Wohnhaus Carl Leipold, Vorstadtstraße 69),
die drei Generationen im Besitz der Familie Lorenz war, hatte ein Wasserrad
zum Betrieb des großen Hammers, das 1933 der Entwicklung der Industrie
zum Opfer fiel46. Es war ein beliebtes Foto- und Mal-Objekt und
spielte neben seinem letzten Besitzer Karl Lorenz eine kleine Rolle in
einem Kulturfilm.

Auf der rechten Seite des Schliefegrabens gegenüber dem Gasthaus „Zum
Löwen" befand sich eine mechanische Dreherei und Gießerei (vormals
Villweber) von Mechanikermeister Erhard Fehrenbacher (Friedhofweg).
Als dessen Sohn Otto, dessen mechanischer Hauptbetrieb am Gassensteg
stand, die alte Gießerei im Nebenbetrieb zu einer Kunsteis-Fabrikation

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