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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 25
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700 Jahre Bühlertal

Zur Frühgeschichte der Talgemeinde

Suso Gärtner

Alsbald fing der Krieg wieder an. Die Straßburger bauten eine Schiffsbrücke
über den Rhein und sandten eine große Reiterschar über den Rhein
gegen den Windecker und die verheerte Bühlertal und was dem Windecker
gehörte.1 So schildert der Zeitzeuge und Straßburger Chronist Jakob Twin-
ger von Königshofen die Auseinandersetzung Reinhards von Windeck und
seiner Anhänger mit der mächtigen oberdeutschen Metropole aus den Jahren
1370-1372. Für beide Seiten war die Fehde mit großen Verlusten an
Menschen, Material, Geld und Einkünften verbunden. Auf die Einzelheiten
der Fehde soll hier nicht näher eingegangen werden. Wichtig ist der Hinweis
auf den Ort bzw. das Gebiet, den die Straßburger mit ihren Aktionen
schädigten: Bühlertal. Damit war der unmittelbare Bereich genannt, wo
man den Gegner offenbar am empfindlichsten treffen konnte.

Gehen wir weiter zurück ins Jahr 1325. Damals verschreibt Ritter Johann
von Windeck seiner Frau Klara, Tochter des Ritters Peter des Richen
von Basel, ein Heiratsgut {widern) in Höhe von 180 Mark Silber von näher
genannten Einkünften, wozu auch der Zehnte im Bühlertal (Buheltal)
gehörte.2 Es ist also anzunehmen, daß die Windecker dort schon früher
über umfangreiche Besitzungen, Rechte und Einkünfte verfügten. Tatsächlich
fand sich bei weiteren Nachforschungen im Straßburger Bezirksarchiv
eine stark verblasste und teilweise beschädigte Lehensurkunde der Windecker
aus dem Jahr 13013: Herr Conrat, von Windeck, Herr Berhtolt und
Herr Brune, Brüder von Windeck (-egge), und Eberhart, [?] oldes sei.
Sohn von Windeck, sowie Reimbold von Windeck, Herrn Reimbotes sei.
Sohn von Windeck, belehnen gemeinsam Hug (hygen), Sohn des Albrecht
Judenbreter, mit Gütern und Lehen im Bühler Tal, in Bühl (Buhil) und in
Renchen (Renechen), die diesem von Herrn Dietrich sei. von Krautenbach
(Cruten-), seinem Schwiegervater, zugefallen waren. (Vor den sungihten:
vor Juni 24).

Hier erscheint die bislang älteste mir bekannte urkundliche Erwähnung
von Bühlertal.4

Wie fast jede urkundliche Erstnennung ist auch diese vom Zufall und
der Gunst der Überlieferung abhängig. Es wird sicherlich nicht die erste
Belehnung mit den Windecker Lehen gewesen sein. Immerhin finden wir
die von Krutenbach (heute Krauten- bzw. Grautenbach/Altschweier) wie
auch die Windecker in früheren Dokumenten genannt.5 Eine Straßburger


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