Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 43
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0043
Archäologische Untersuchungen an der „UHenburg" hei Tiergarten, Stadt Oberkirch

43

chen Daten der Geschichte der UHenburg. Einige Lücken und Unsicherheiten
in der Abfolge der Besitzer und Bewohner bleiben bestehen. Der Verf.
sieht sich außerstande, die gelegentlich auftretenden Widersprüche in den
Angaben der einzelnen Autoren aufzulösen. Quellennachweise und Urkundentexte
sind meist in den genannten Arbeiten nachzulesen und sollen hier
nicht wiederholt werden.

Außer den eher historisch geprägten Aufsätzen waren bislang keine archäologischen
Untersuchungen erfolgt. Die UHenburg stand bisher im
„Schatten" besser erhaltener und erforschter Burgen der Region, so der
„Schauenburg" bei Oberkirch, auch deshalb, weil nahezu keine gesicherte
Bildüberlieferung der UHenburg - etwa in Form von Stichen oder Plänen -
besteht.

Aus mehreren Gründen kommt der UHenburg dennoch große landesgeschichtliche
Bedeutung zu:

Zum ersten ist sie bereits um 1070 genannt und stellt damit eine der am
frühesten erwähnten Burgen der Region dar.

Hugo, ein Bruder des Zähringerherzogs Bertold IV., nannte sich im späten
12. Jh. „dux de Ulemburgh"; es wäre denkbar, daß er seinen Sitz zeitweise
auf der UHenburg hatte und von dort aus den zähringischen Besitz in
der Ortenau kontrollierte.

Drittens bildete die UHenburg den Mittelpunkt einer kleinen Herrschaft,
diente in Form eines Lehens als bischöflich-straßburgischer und später (als
Pfandschaft) als herzoglich-württembergischer Stützpunkt.

Von 1661 bis 1674 befand sie sich als Lehen im Besitz des gefragten
Arztes Dr. Johannes Küffer (Kiefer) aus Straßburg. Dieser hatte etwa von
1662 bis 1664/65 den heute berühmten Schriftsteller Hans Jakob Christoffel
von Grimmelshausen als Schaffner auf der UHenburg angestellt. Offenbar
„verewigte" Grimmelshausen seinen Dienstherren mit seinem Schloß
als „Dr. Canard" in seinem Buch „Der abenteuerliche Simplicissimus"
(4. Buch, 1.-3. Kapitel).

Schließlich sind aus der Spätzeit der damals bereits zerfallenden Burg,
aus den Jahren 1706 und 1765, zwei recht eingehende Beschreibungen der
Gebäude erhalten geblieben.

In der Beschreibung von 1706 werden der Zustand von „...wohn-
hauß...Gebäw über der Cappelln...Stallgebäw...tächlein über dem, umb daß
Schlößlein gehenden gang...sehr tieff in felßen eingehawenen Bronnen...
unden am Schlößlein stehende Trott..." beschrieben.

Im Jahre 1765 wurde festgestellt: „... daß die äußere ringmaur vermutlichen
durch alter und weihen von vielen Jahren her keine reparation darahn
geschehen, völlig verfallen und eingegangen seye, auch alle außerhalb angemauerte
steinerne pfeihler, so zur Soutenirung der Hauptschlosßmaur
dienen solten, sehr bawfällig und ruinirt, auch hin und wieder - besonders
aber nahe auserm grundt am fundament so durchbrochen seyen, daß selbe


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0043