http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0052
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Heiko Wagner
Befund Nr. 1 (Gesamtplan Nr. 7): Teilstück einer gemauerten Rinne
Lage: an der Südseite der Burg, etwas unterhalb der Kuppe; am Übergang
der Kuppe zum Steilhang.
Die Rinne fällt ungefähr von Nord nach Süd ab. Es war nur ein Teilstück
von ca. 1 m Länge erhalten. Genau ab der Grundstücksgrenze ist die
Rinne (nach Osten/Nordosten hin) zerstört. Die Rinne ist - bei einer inneren
Breite von ca. 30 cm und Mauerstärken von 25-30 cm - in den verwitterten
Granitgrus eingetieft. Es ist unklar, auf welcher Höhe genau die alte
Geländeoberfläche verlief. Die Rinne kann oben offen oder abgedeckt gewesen
sein; von einer möglichen Abdeckung ist nichts mehr erhalten.
Die Sohle der Rinne besteht aus quer verlegten, mit Mörtel ausgefugten
Backsteinen (von denen noch sechs Exemplare erhalten waren), auf denen
teilweise die Aufmauerung der Seitenwände aufliegt. Die Seitenwände bestehen
aus kleinen Granitbrocken, Backsteinen und Ziegelfragmenten mit
viel Kalkmörtel.
Das Verhältnis der Rinne zur südlichen Ringmauer der Burg ließ sich
aufgrund des starken Zerstörungsgrades der angetroffenen Befunde nicht
mehr klären. Vermutlich bestand eine Torsituation in diesem Bereich.
Befund Nr. 2 (Gesamtplan Nr. 4): Teilstück der Ringmauer
Lage: An der Südseite der Burg, am Nordrand eines neu angelegten Fahrweges
; etwas oberhalb dem Übergang von der Kuppe zum Steilhang. Ca.
3 m östlich von Befund 3 (Pfeiler).
Die Ringmauer wurde in den Granitgrus gesetzt; der Granitgrus wird
nach oben hin lehmiger und hellbrauner.
Die Ringmauer ist an der Innenkante noch 4,60 m lang erhalten (nach
dem Abriß des östlichen Teils, zu Beginn der Flurbereinigung); die Mauerschale
ist noch auf 2,90 m Länge erhalten.
Die Mauerdicke beträgt im westlichen Teil ca. 1,80-1,90 m, im mittleren
Teil ca. 1,70 m (im Mittel ca. 1,80 m). Die Mauer ist noch etwa 1,10 m
hoch erhalten, sie ist oben unregelmäßig abgebrochen (wohl beim Abriß
der Burg Ende des 18. Jhs.) und war vom Abbruchschutt bedeckt.
Der weitere Verlauf der Ringmauer nach Westen fehlte; er war bereits
vor langer Zeit ausgebrochen worden. Die Sohle der Ausbruchgrube war
im Profil noch erkennbar und lief bis hinter den Pfeiler Befund 3.
Die Mauerschale der Ringmauer besteht aus rechteckigen, an den Kanten
leicht gerundeten Granitblöcken. Der Kalkmörtel ist mit Granitgrus gemagert
und kaum von den Steinblöcken zu unterscheiden. Ziegel und
Backsteine sind in der Ringmauer nicht verbaut.
Aufgrund der Funde (ältere grautonige Drehscheibenware) in der Holzkohleschicht
hinter, d.h. innerhalb der Ringmauer, ist die Erbauung der
Ringmauer in das 11712. Jh. zu datieren.
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