http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0058
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Heiko Wagner
An der Vorderfront ist unten offenbar Granitgrus angebacken. Dies
könnte darauf hindeuten, daß hier bereits der ehem. Fundamentbereich (der
in den verwitterten Granitgrus hineingegraben war) offen liegt.
Der Pfeilerrest blieb erhalten und wurde als Abschluß in eine neue
Weinbergsmauer einbezogen.
Befund Nr. 10 (Gesamtplan Nr. 2): Ringmauer, Stützpfeiler und
Wohnbaufundament
Lage: Am nordwestlichen Rand der Bergkuppe, am Übergang zum Steilhang
. Südwestlich von Befund 7; ca. östlich von Befund 5.
Die Oberkante von Befund lOf (Oberkante der oberen Lage der Mauerschale
) liegt ca. 3 m tiefer als die Oberkante des Mauerstücks Befund 7.
Es wurden die Befunde 10a-lOf unterschieden; die Benennung erfolgt
entsprechend dem Verlauf der Ringmauer von Südwest nach Nordost fortschreitend
. Zur Beschreibung vgl. die Einzelbefunde.
Von lokaler Seite wurden etwa im Frühjahr 2000 weitere Abgrabungen
vorgenommen, die die Mauerfront unten sowie den oberen Teil der Mauer
freilegten. Durch diese Arbeiten wurde auch der Mauerabschnitt von Befund
lOf bis hin zum Befund 7 freigelegt. Im Herbst 2000 wurde auf die
Mauerkrone eine massive Trockenmauer aufgesetzt.
Die Befunde blieben weitgehend erhalten.
Befund Nr. 10a: Ringmauer
Südwestlicher Abschnitt von Befund 10, am Nordwestrand der Bergkuppe.
Auf 3,50 m Länge wurde die Außenfront der alten Ringmauer freigelegt
. Auf weitere 2,80 m Länge treten nach Nordosten zu Reste von Füllmauerwerk
auf, bis mit Befund 10c dieselbe Ringmauer wieder deutlicher
erkennbar wird. Die Dicke der Mauer konnte nicht ermittelt werden;
sie ist sicher gegen den Hang, d.h. gegen den anstehenden, lehmigen Granitgrus
gesetzt. Die Steine der Mauerfront neigen sich heute leicht nach
außen.
Die Ringmauer entspricht im Aufbau dem am Südrand der Burg dokumentierten
Befund 2 (der aufgrund der dortigen Keramikfunde etwa ins
12. Jh. zu datieren ist). Die Mauer besteht aus ca. 40-50 cm langen, 20-30
cm hohen, grob rechteckigen, stark verwitterten Granitblöcken. Die Blöcke
erscheinen durch die Verwitterung etwas gerundet. Der gelbliche Kalkmörtel
enthält Granitgrus als Zuschlag und ist stark verwittert und locker.
Die Außenfront der Ringmauer ist nach Nordosten hin stärker beschädigt
; es zeigt sich Füllmauerwerk, ansonsten Schutt und Humus.
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