Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 119
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0119
119

Grenzstreitigkeiten im 16. Jahrhundert zwischen
Fürstenberg und der Abtei Ettenheimmünster

Einigung über den Verlauf der Landesgrenze zwischen dem für-
stenbergischen Gebiet der Herrschaft im Kinzigtal und der fürst-
bischöflich-straßburgischen Herrschaft im Hinteren Geisberg

Gerhard Finkbeiner

Die Rodung und Besiedelung im oberen Schuttertal im 11. und 12. Jahrhundert
erfolgte zunächst talaufwärts der Schutter, dem Loh- und Geisbergbach
entlang. Schließlich erreichten die Rodungsbauern den Gebirgs-
kamm Hünersedel-Geisberg-Hessenberg und begannen dann im 14. und
15. Jahrhundert jenseits der Wasserscheide im Harmersbächle und im Hinteren
Geisberg zu roden und Hofstätten zu errichten.

Vermutlich war es in der Zeit des frühen 15. Jahrhunderts, als die ersten
Siedler mit Unterstützung der Klosterherrschaft damit anfingen, die gerodeten
Waldstücke im Hinteren Geisberg urbar zu machen. Da die Ertragsfähigkeit
des Bodens gering war, sahen sich die siedlungswilligen Bauernfamilien
genötigt, die landwirtschaftlichen Nutzflächen zur Existenzsicherung
soweit wie möglich auszudehnen und dies - wissentlich oder unwissentlich
- auch über die Herrschaftsgrenze hinaus.

Begünstigt wurde die extensive Rodung und Urbarmachung durch die
Morphologie des Geländes, die im Hinteren Geisberg keinen eindeutigen,
natürlichen Grenzverlauf zwischen der Herrschaft Fürstenberg und dem
Kloster Ettenheimmünster erkennen ließ.

Da die Gemarkungsgrenze zwischen Welschensteinach und Schweighausen
, im bewaldeten Grenzgebiet zwischen den „Heyden Steinen" auf
dem Hessenberg und dem „Freyberg"(heute: „Himmelsberg"), noch nicht
ausgesteint, sondern - wie damals allgemein üblich - nur durch sogenannte
„Baumlochen" und Findlingssteine kenntlich gemacht war, konnten
Meinungsverschiedenheiten über den genauen Grenzverlauf zwischen der
Herrschaft Fürstenberg und der Klosterherrschaft nicht ausbleiben.

Eine erste Grenzerneuerung von 1567' beschreibt den Grenzverlauf
zwischen Welschensteinach und Schweighausen wie folgt:

„ Vom Schöplisberg, alda den acht und zweinzigesten tag Juli) In Anno
Funfzehenhundert Sechtzig Sibene, der Lachenstein mit Fürstenbergischem
und Geroltzeckhischem wappen ufgericht, an dem Harmerspacher wald
hinab ins Bechlin, auß dem Bechlin am wald hinauf biß uf den Meuwler,
vom Meuwler uf die lufe, und von der lufe uf den Freyberg zum Hechsten
daselbsten und uf der lufe des fünfzehnhundert acht und fünfzigsten jars
auch stain mit bemelten wappen verglichen gesetzt (...). "


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0119