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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 138
(PDF, 140 MB)
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Reiner Vogt

Reich - ein Lehen des damaligen Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden
-Baden, „dem Türkenlouis", geworden war. Im Dorfbuch wurde damals
folgendes niedergeschrieben:

Den 21. Oktober 1771 ist unser Durchlauchtest Her Margraff Au-
gustus zu Bathen-Bathen gottsölig entschlaffen und die Lantvogtey
Ortau ist der Kaiserliche-Koniliche Mayenstath an bey und heim gefallen
, und Johan Baul von Axter ist als Lantvogt vorgestelt Worten.
Den 24. Okdober 1771 ist die gantze Landvogtey Ortenau auf Ortenberg
berufen Worten, der Kaiserliche Kongelich Mayensteth zu
hultigen.

Oberachern den 25. Okdober 1771
Michael Mertz, in der Zeit Gerichtszwelffer.

Grundlage für den Rückfall der Landvogtei war der Erbschaftsvertrag von
1765 zwischen den beiden Markgrafschaften Baden-Baden (katholisch)
und Baden-Durlach (evangelisch), wonach bei Aussterben der katholischen
Linie die beiden Landesteile wieder vereinigt werden sollten. Gleichzeitig
erlosch aber das Lehen zugunsten der Baden-Badener und die Landvogtei
wurde wieder österreichisch (bis 1803) mit Kaiserin Maria Theresia als
Landesherrin. Erst 1805 sollte die Ortenau endgültig badisch werden (Friede
von Preßburg).

Eine kurze Aufzeichnung über die Einquartierung von insgesamt 11483
alliierten Soldaten (!) in Oberachern während des Krieges gegen Napoleon
1813 bildet schließlich der Schluß der regionalgeschichtlichen Inhalte.

Ortsgeschichte

Das älteste Ereignis des Dorfbuches jährte sich vor vier Jahren zum 550.
Mal und hatte entscheidende Auswirkungen auf das Leben der Menschen
im Achertal - mit Ausnahme von denen, welche der Pfarrei „St. Albin"
Waldulm angehörten: die Gründung der Nikolauspfarrei Kappelrodeck mit
der gleichzeitigen Abtrennung von der Oberacherner Stefanspfarrei. Dieser
spätere Nachtrag hatte folgenden Wortlaut:

In dem Jahr 1447 ist Cabel bey Rotheck von hier der Sante Ste-
fany Pfarkirch under dem Bischoff Robarto^ abgesontred und zu
Cabel zu einer Pfarey gemäht worten Und haben damahl den ersten
Pfarhern auf Cabel bekomen mit dem Versprehen das die Cabler
Pfarkinter alle Jahr auf den Auffartstag19 auf Oberachren mit dem
Creutz und ein jeter Burger ein Strasburger Weispfinging opfren solle
und wolle. Dieser oben geschriebne Bischoff ist anno 1440 Bischoffworten
.


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