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Der Kinzigtäler Bergbau
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Abb. 3: Tagebau-Pingen im Giesental bei Reichenbach
Ich denke, daß wir gewisse Schlußfolgerungen ziehen dürfen. Doch
beweisen lassen sich diese naturgemäß noch nicht. Einige vorsichtige Überlegungen
seien mir hier gestattet. Wenn schon in der Steinzeit nach dem
roten Farbstoff gegraben wurde, wenn die Menschen jener Zeit das Grundmaterial
für ihre Werkzeuge bergmännisch gewannen, dann haben sicher
auch die Menschen der Bronzezeit für die Gewinnung der Bronze das
dafür nötige Kupfer und Zinn bei uns abgebaut. Die Kelten jener Zeit haben
nicht nur ihre Werkzeuge und Waffen aus Bronze hergestellt, sie verarbeiteten
dieses Material auch zu wundervollen Schmuckgegenständen. Ja
sie benützten schon das Gold nicht nur als Schmuck, sondern auch als
Münzmetall. Wir kennen ja die sog. Regenbogenschüsselchen, die einseitig
geprägten und daher seitlich hochgewölbten Geldstücke. Und diese Kelten
sollen keinen Bergbau betrieben haben? Und als die Eisenzeit um das Jahr
800 v. Chr. bei uns begann, wurde sicher auch das Eisen bei uns abgebaut.
Nur an welchen Stellen dieser Abbau im Kinziggebiet stattfand, konnte
noch nicht festgestellt werden. Vielleicht geschah dies bei den an die Erdoberfläche
tretenden Eisenerzvorkommen von Reichenbach-Diersburg-
Zunsweier [20] (Abb. 3).
Gesicherte Kenntnisse über keltischen Eisenerz-Bergbau liegen uns im
Raum Ringsheim vor. Dort wurden die Eisen-Oolithe dieser Gegend ver-
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