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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 169
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Der Kin;ij>täler Bergbau

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vor 1564 bis ca. 1850 Hohberg, Wolfach (Eisen, Mangan) [7]
ca. 1570 bis 1783 Prosper, Bad Rippoldsau (Kupfer)

1575 bis ca. 1850 Mittelberg bei Tennenbronn (Hämatit, Fluorit,
Calcit, Baryt; anfangs auch Silber und Kupfer)
vor 1597 bis 1725 Johannissegen, Gutach (Abb. 8) (Kupfer) [9]

Zwei bedeutsame Ereignisse traten inzwischen ein, die zum Erliegen
des Bergbaus im Schwarzwald entscheidend beitrugen. Durch die Eroberung
der süd- und mittelamerikanischen Indianerreiche gelangten mit den
spanischen Schiffen sehr große Mengen an Silber und Gold nach Europa.
Dadurch wurde der Bergbau auf Silber bei uns fast unrentabel. Und als
dann auch noch die Bauernkriege und vor allem der Dreißigjährige Krieg
die deutschen Lande verwüsteten, war das Aus für den Kinzigtäler Bergbau
gekommen. Morde, Hunger und Krankheiten vertrieben auch noch die
letzten Bergleute.

Nach diesen verheerenden Kriegswirren waren nur noch ganz wenige
Menschen da, welche noch Kenntnisse vom früheren Bergbau hatten. Aber
ohne die entsprechenden Fachleute konnte der Grubenbetrieb nicht wieder
aufgenommen werden. Also mußte man sich diese aus Gegenden kommen
lassen, die durch den Krieg nicht so stark gelitten hatten. So wanderten vor
allem Hauer, Steiger und Markscheider (Vermessungsingenieure) bei uns
ein. Sie kamen vorwiegend aus Böhmen, Österreich, Sachsen und der
Schweiz.32 Die große Zahl dieser „Gastarbeiter", welche auch noch manche
Privilegien gegenüber der einheimischen, überwiegend bäuerlichen
Bevölkerung genossen, trug immer wieder zu Streitigkeiten und auch
handgreiflichen Auseinandersetzungen mit den Einheimischen bei. Auch
verdienten diese Fachleute meist deutlich besser als die örtliche Bevölkerung
.

Schon frühzeitig war es zu Problemen unter den „Waldnützern"33 gekommen
. So war es kein Wunder, daß die Bergwerksordnung Kaiser Maximilians
von 1517 vom badischen Markgrafen im Jahr 1530 übernommen
wurde. Die im Jahre 1553 von Kaiser Ferdinand erlassene Bergwerksordnung34
wurde im Jahr 1562 auch in ganz Vorderösterreich, also in großen
Teilen des Schwarzwaldes gültig und später auch für das ganze badische
Gebiet verbindlich.35 In ihr wird u. a. in 20 von 208 Artikeln alles geregelt,
was mit dem Wald und dem Bergbau zu tun hat. Der ungeheure Holzbedarf
jener Zeit (Holländerstämme für den Schiffsbau, für den Brückenbau, Grubenholz
, Bauholz allgemein, Bretter, Holzkohle, Pottasche, Rinden, Terpentin
, Floßwieden usw.) und das noch nicht organisierte Forstwesen sorgten
für einen gewaltigen Kahlschlag in unseren Wäldern.

Gewerkschaften mit zu wenig Kapital, weitgehend abgebaute Lagerstätten
, schwindende Holzvorräte, Betrügereien mit Kuxen (Papiere [Aktien]
über die Beteiligung an bergbaulichen Gewerkschaften), sog. Kuxkränzle-


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