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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 181
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Die Kohlenbergwerke in Steinbach-Umweg

Konrad Velten

Mitten im heutigen Baden-Badener Rebland, in Steinbach-Umweg und
südwestlich von Varnhalt, liegt das ehemalige Kohlenbergbaugebiet. Geologisch
gesehen erstreckt sich das kohlehaltige Randgebirge im Süden der
Badener Senke.

Die Badener Senke beginnt im Süden nördlich von Neuweier und verläuft
nach Norden über Baden-Baden und das Murgtal bis zur Bernbacher
Verwerfung (R. Metz) oder der Linie Waldprechtsweier-Moosbronn-Bernbach
. Im Osten wird dieser geologisch interessante Bereich in der Flucht
Baden-Baden-Geroldsau-Gernsbach-Loffenau begrenzt. Im Westen wird
die Senke vom Steinbach bis zur Murg deutlich und klar durch die
Schwarzwaldrandverwerfung des Rheingrabens abgegrenzt. In dieser einstmals
tektonisch sehr lebendigen Region finden wir eine Vielzahl von Erd-
und Gesteinsschichten, z. B.: Gneise, Grauwacken, verschiedene Granite
und Porphyre, Schieferton, Konglomerate, Steinkohlen, Arkose, Fanglomerate
und Buntsandsteine.

Die Karbonschicht, die sich vor rund 300 Millionen Jahren im Karbon
aus Urwaldsumpf ablagerte, tritt halbkreisförmig von Varnhalt-Umweg-
Neuweier-Zimmerplatz-Geroldsau bis hinüber nach Gernsbach an die
Oberfläche. In dieser bis zu 250 m mächtigen Ablagerung aus grauen Ar-
kosen, Konglomeraten und Schiefertonen lagern um den Büchelberg von
Varnhalt-Umweg-Neuweier auch dünne Steinkohlenflöze. Diese Schollen
oder Platten, vielleicht in Sportplatzgröße, liegen durch starke tektonische
Schübe zerbrochen, verschoben und in sehr unterschiedlichen Neigungswinkeln
in der erwähnten Karbonschicht.

Der relativ spät einsetzende Rheingrabenbruch im Tertiär schuf den
Oberrheingraben. Durch die massige Nachfüllung mit Abtragungsmaterialien
der beidseitigen Gebirge Schwarzwald und Vogesen wurden diese
Randgebirge im Gegendruck angehoben. Dieser Vorgang geht sehr langsam
vor sich und ist noch nicht beendet. Auch die Karbonschicht mit den
Kohlenflözen wurde durch diesen Tiefendruck bewegt, aufgetürmt, bzw.
gestört.2

Ende des 17. Jahrhunderts waren die Wälder in unserer Region nicht
nur Schutz- und Aufenthaltsort für unsere Vorfahren, sie waren auch zum
Haupternährer geworden. Im 30jährigen Krieg und im Pfälzisch-Orlean-
schen Erbfolgekrieg wurden viele Siedlungen in unserer Region zweimal
gründlich zerstört. Der Wald mit seinen Produkten Holz und Weide war
zum Retter der überlebenden Bevölkerung geworden.


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