Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 213
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Baden in Baden-Baden

213

Thermalbecken bis zu 1,3 Meter tief sind. Eine Kuppel, die auf acht Rundbögen
mit korinthischen Säulen ruht, überspannt das bereits vorgestellte
zentrale Bewegungsbad. Die mit Rosetten dekorierten Pendentivs leiten in
das kreisförmige zweite Geschoß über, in dem 16 Pilaster mit jugendlichen
Atlanten, die Kuppel tragen. Diese wird von 16 Rundstäben und ebenso
vielen Vertikalstreifen mit abwechselnd zwei großen und einer kleinen
Kassette gegliedert. Die farbige Gestaltung des Raums mit Blattwerk, Ranken
, Muscheln und Perlschnüren hat der Maler Gleichauf entworfen. An
diesen zentralen Raum schließen, ursprünglich für Männer und Frauen getrennt
und heute zu bestimmten Zeiten für beide Geschlechter zugänglich,
spiegelsymmetrisch angelegt weitere Bäder an. Rechts und links des Kuppelraums
mit seinem runden Becken (Durchmesser 8,5 m, Tiefe 1,29 m,
Wassertemperatur 28 Grad Celsius) gibt es jeweils ein 36 Grad Celsius
warmes, 1,3 Meter tiefes, überkuppeltes Vollbad in einem langgestrecktem,
Raum (10 x 5,7 m) mit kleeblattartigen Nischen an den Schmalseiten. An
die Nordseite des Kuppelraums schließt - durch einen Rundbogen abgetrennt
- ein großes Wildbad an, das ausschließlich von der Herrenabteilung
aus zugänglich ist. Zwei Dampfbäder sind spiegelsymmetrisch nördlich
des Vollbades angeordnet. Im vollen Umfang erhalten ist nur das Dampfbad
der Herrenabteilung, das aus zwei Räumen mit unterschiedlichen
Temperaturen, die durch eine Glaswand getrennt sind, besteht. Der größere
ist 5,8 Meter lang, 5,6 Meter breit und 3,6 Meter hoch und besitzt ein
Klostergewölbe. An den Nordwänden befinden sich kaskadenartig angeordnete
Sintersteine, die beim Bau des Friedrichsbades aus einer bis zu
sechs Meter dicken Sinterschicht gewonnen wurden. Über diese plätschert
das Thermalwasser und verdampft. Der kleinere der beiden Dampfbadräume
auf der Damenseite wurde vermutlich nach dem Abriß des Au-
gustabades 1962 als Wildbad hergerichtet. Nachdem das Friedrichsbad sieben
Jahrzehnte nur für Männer geöffnet war, stand es nach der Aufgabe
des Frauenbades wieder für beide Geschlechter zur Verfügung. Aus diesem
Grund wurde offensichtlich das therapeutische Angebot der Damenabteilung
erweitert.

An die Dampfbäder schließt je ein rechteckiger Frottierraum an, der
heute für Seifenbürstenmassagen genutzt wird, es folgen jeweils zwei
Heißluftbäder (erneut mit unterschiedlichen Temperaturen), die bei der
Eröffnung des Hauses im Hinblick auf Dr. Barter als Römisch-Irische-Bä-
der bezeichnet wurden und dem antiken Laconicum entsprechen. In den
größeren Räumen tragen breite Gurtbögen mit Laubkonsolen die Gewölbe;
zwei Tonnengewölbe schließen hierbei jeweils die mittleren Ringgewölbe
mit Oberlicht ein. In den kleineren Räumen erhebt sich über acht Stichkappen
eine von Konsolen getragene Flachkuppel mit Oberlicht. Die originale
Ausstattung ist erhalten.

Die beiden rechteckigen Duschsäle sind fünf Meter hoch. Ihre Tonnen-


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