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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 221
(PDF, 140 MB)
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Baden in Baden-Baden

221

Grundriß des ehemaligen Landesbades (heute Rheumakrankenhaus) in Baden-
Baden.

(aus: Centralblatt der Bauverwaltung 17, 1897)

durch den Abriß zahlreicher Häuser entstandene Grünfläche als Parkanlage
in die Stadt zu integrieren.

Das fast 31 Meter hohe Kurmittelhaus entstand über rechteckigem
Grundriß (28 x 35,7 m); vor die Südfront trat eine über 83 Meter lange,
zweigeschossige Eingangshalle, die aufgrund der Topografie ein Stockwerk
tiefer lag.80 Im zweiten Geschoß des nur 6,7 Meter breiten Baukörpers
befand sich eine Trinkhalle. Die von Weber gewählte Stahlbeton-Skelettbauweise
ermöglichte eine vollständige Verglasung der Fassaden nach
dem Vorbild der gläsernen Wolkenkratzer und des Büropalastes aus Eisenbeton
, die Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) bereits 1921 bzw. 1922
als theoretische Entwürfe präsentierte und seit den 40er Jahren des 20.
Jahrhunderts zunächst in Chicago und später auch in anderen Städten der
USA realisierte.81 Webers eklektizistischer Beitrag zu klassischen Modernen
, der keine schlechte Architektur im eigentlichen Sinne darstellt, wird
der gestellten Aufgabe, das „Neue Augustabad" für eine Stadt mit fast
zweitausendjähriger Badgeschichte zu bauen, in keiner Weise gerecht und
wirkt im historischen Bäderviertel völlig deplaziert. Die formale Ausgestaltung
des Kurmittelhauses ist willkürlich, das Gebäude ist von außen
nicht als Therme zu identifizieren und könnte genauso gut ein Bürohaus
sein.

Der Besucher gelangte über die erhaltene Treppenanlage von der Eingangshalle
ins Untergeschoß des Neuen Augustabades, das neben allen
üblichen therapeutischen Einrichtungen auch eine Sauna und im siebten
Stockwerk ein Thermal-Hallenbad mit Sonnenterrasse besaß. Trotz des
schönen Blicks über Baden-Baden, der den Gästen von dort aus geboten
wurde, akzeptierte das Publikum den Neubau nicht.


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