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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 225
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Buden in Baden-Baden

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der Schwimmhalle komplett zu verglasen. An die Stelle der geschlossenen
Thermenhalle - wie im Friedrichsbad - rückt ein Raum, der auf die Landschaft
und vor allem auf die beiden kreisförmigen Außenbecken, die mit
dem Hallenbad durch Schleusen verbunden sind, bezogen ist. Das größere
Becken schiebt sich in die äußeren Kolonnaden, die den Zentralraum umgeben
.

Insgesamt besitzt die Caracallatherme fünf Innenbecken mit einer
Fläche von 449 Quadratmetern und drei Außenbecken mit einer Fläche
von 451 Quadratmetern.87 Die Größe der Bassins beträgt zwischen 9,8
Quadratmeter für das Warmsprudelbecken im Außenbereich und 292 Quadratmeter
für das große Innenbecken. Außer dem Kaltbecken werden alle
Bassins mit Thermalwasser gespeist; die Wassertiefe liegt zwischen einem
und 1,35 Meter bei einer Temperatur zwischen 31 und 38 Grad Celsius in
den Thermalbecken bzw. 20 Grad Celsius im Kaltbecken. Von den täglich
800 000 Litern Thermalwasser der Quellen stehen wegen der Versorgung
von Trinkbrunnen, Hotels und Rheumazentrum nur 642 000 Liter für Therme
und Friedrichsbad zur Verfügung. Mindestens 15 Prozent des Thermal-
wassers wird täglich erneuert, die Becken werden über Plattentauscher im
Teilstromverfahren zusätzlich beheizt.

Das Kurmittelhaus wurde von Hecker umgestaltet. Im Inneren blieb im
wesentlichen die Treppe erhalten, die von der Eingangshalle ins erste Geschoß
des Hauptgebäudes führt. Die Nordwand des Erdgeschosses ersetzte
der Architekt durch eine Quadermauer aus Porphyr, die das Gebäude
gegen den Berg abschließt. Im zweiten Geschoß des Kurmittelhauses entstand
nach Heckers Plänen eine rund 750 Quadratmeter große Saunalandschaft
mit mehreren finnischen Saunen, wie sie in Deutschland seit den
Olympischen Spielen 1936 immer mehr Verbreitung finden. Im dritten und
vierten Geschoß richtete der Freiburger Architekt 1996/97 ein Fitneßcenter
ein.88

Hans-Dieter Hecker schuf mit der Caracallatherme ein Thermal-Frei-
zeitbad, das nicht, wie die meisten Erlebnisbäder, ausschließlich den Ansprüchen
der „Wellness-Gesellschaft" genügt, sondern - der Bedeutung
des Ortes angemessen - auch künstlerisch Akzente setzt. Der Freiburger
Architekt markiert mit seinem Beitrag, der eine Übersetzung historischer
Bauformen in eine moderne Gestalt darstellt, das vorläufige Ende der bedeutenden
Baden-Baden-Bädertradition. Nach dem wenig geglückten Kurmittelhaus
aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts gelang Hecker ein
Thermalbad, das sich wegen seiner außerordentlichen Qualität zu Recht eines
großen Publikumszuspruchs erfreut.


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