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Die Thum- und Taxis- Posthalterei in Stollhofen
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muntere Stücklein, das er auf seinem Horn blies, variiert je nach Trinkgeld
".
Über die Straßen vermerkte der Reisende: „Hinter Schwetzingen hören
die guten Wege auf, es sind sehr ausgefahrene Straßen, die das Regenwetter
noch unwegsamer macht. Die Strecke Rastatt-Straßburg ist gut, aber
die Gasthöfe sind von Herzen schlecht".
Also war es um die Gasthäuser in Stollhofen auch nicht zum Besten gestellt
. Vielleicht war unser Betrachter auch nur verwöhnt und die „normale
" Bevölkerung sah es ganz anders.
Briefkuvert von 1852 mit Poststempel von Stollhofen. An den Gemeinderat zu
Stollhofen, Oberamt Rastatt.2®
Nach dem Rastatter Rundschreiben von 1798 wurden die Streckenentfernungen
an allen Postämtern angeschlagen, damit die „Taxen" nicht
mehr willkürlich berechnet werden konnten. Gemaßregelt wurden die
Postmeister wegen unnötigem Anhalten vor den Gasthäusern und wegen
der Erhebung von Nachgebühren.
Der Postmeister war dem Posteid verpflichtet, und er mußte dem Postil-
lon und dem Postboten den Eid abnehmen. Neben dem Postwagen und
dem Postreiter war auch der Fußpostbote auf Langstrecken unterwegs. So
wurden von Stollhofen aus nicht nur die Postämter zu Lichtenau oder
Schwarzach versorgt, sondern es waren auch Verbindungen mit Baden-Baden
, Bühl und natürlich mit Fort Louis vorhanden.
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