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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 309
(PDF, 140 MB)
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Die Thum- und Taxis- Posthalterei in Stollhofen

309

Die badische Postuniform bestand aus gelbem und rotem Stoff mit dem
Landeswappen auf dem Ärmel, das Posthorn wurde mit rotgelber Schnur
und Quaste auf der Brust mit einem Messingschild getragen. Die Montur
bestand aus Mantel, Halskragen und Hut (später ohne Kragen). Eine Bewaffnung
mit Seitengewehr und Pistole erfolgte um 1837.

Am 1.1. 1872 wurde die eigentliche Reichspost auch in Baden eingeführt
. In jener Zeit übernahm die Familie Wilhelm Müller die Posthalterei
die dann allerdings in dem Haus gegenüber der alten Poststation von Kramer
-Jörger eingerichtet wurde. Die Nachfahren von Müller, die Familie
Koppel führte die Post bis beinahe zur Auflösung 1998. Heute ist eine
Postagentur im Getränkemarkt Hörth in der Herrenstraße untergebracht.
Ein Nachfahre der Familie Jörger, Linus Jörger hatte noch bis etwa 1990
die Briefzustellung im Ort versehen.

Wegegeld

Schon 1472 wird bei Stollhofen ein Brückenzoll erhoben. Diese Einnahmen
flössen zu einem Teil in die Kassen des Markgrafen von Baden. Ein
weiterer Teil erhielt die Stadt Stollhofen. Damit mußten allerdings die
Brücken und die Landstraße erhalten werden. Dieses Wegegeld mußte
auch später die Thum- und Taxis Post bzw. die Reichspost bezahlen.

Noch 1810 mußte die Posthalterei an die Gemeinde Stollhofen Wegegeld
bezahlen. „Da in Stollhofen eine Post ist, so wurde vor Jahren von der
dortigen Posthalterei jährlich 10 Gulden an die Gemeinde für die Postwägen
bezahlt" (GLA 229/102605)24

Eine kleine Bemerkung am Rande; Neben der damaligen Posthalterei
von Kramer-Jörger, befand sich ein Lindenbaum. Über Jahrhunderte
pflanzten unsere Vorfahren am „Lindenplatz" einen jungen Baum nach,
wenn der alte Baum abgestorben war. Genau neben dem Lindenbaum befindet
sich noch ein alter gemauerter, heute leider abgedeckter Brunnen.
Der Weg in die mittelalterliche Stadt ging durch das „Söllinger Tor". Es
war also wie im berühmten Lied „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein
Lindenbaum". Auch jenes Lied, das die alte Post symbolisiert, findet sich
hier. „Hoch auf dem gelben Wagen" und auch „an der Linde".

Nach über 300 Jahren ist auch die Posthalterei in Stollhofen nur noch
Geschichte.


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