http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0314
314
Manfred Hildenbrand
Die Heil- und Pflegeanstalt Rienau bei Ackern. Aquarell um 1844
Jung und der Physikus Fendrich in ihrem Gutachten für die Einweisung
von Carl Sandhaas in die Heil- und Pflegeanstalt Illenau: „Unehelich. Erbliche
Anlage. Die Mutter wurde in späteren Jahren wahnsinnig und starb
als solche. - P.13 hat keine Geschwister, aber ein Verwandter14 ist schon
viele Jahre wahnsinnig. "15
Am 19. Oktober 1843 wurde Carl Sandhaas in die Heil- und Pflegeanstalt
Illenau eingeliefert, wo er nahezu zwei Jahre bleiben mußte. Am
29. Dezember 1845 wurde er nach Haslach entlassen. „Nach Lektüre der
Krankheitsgeschichte stellt sich die Frage", so Martin Ruch, der die Krankenakten
von Carl Sandhaas eingehend geprüft hatte, „ob Sandhaas tatsächlich
der ,närrische Maler' war, wie er in der Forschung und Öffentlichkeit
seit langem weiterlebt, oder ob er nicht ein Opfer tragischer Zufälle
und elender Zustände war ..."'6
Von der Illenau zurückgekehrt, fand Sandhaas zunächst Unterkunft
beim Hafnermeister Fidel Haberstroh. Die Stadt Haslach mußte ihm dafür
monatlich 10 Gulden und 56 Kreuzer zahlen.17 Der Stadtverwaltung war
dies auf die Dauer zu viel Geld, denn am 19. Oktober 1846 findet sich im
Ratsprotokoll folgender Eintrag: .....Da es sich nun erwiesen hat, daß alle
Sorgfalt, mit welcher er behandelt wurde, erfolglos ist, und die Art und
Weise der bisherigen Behandlung der Gemeinde große Auslagen verursacht
, so wurde unter Zuzug des Bürgerausschusses heute beschlossen, daß
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0314