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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 392
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Ludwig Uibel

die stark schwankenden Wasserstände, da alle Altrheinarme eine direkte
Verbindung zum offenen Rhein hatten. Erst nach erfolgter Rheinregulierung
waren die Altrheinarme vom offenen Rhein abgetrennt. Bei den damit
verbundenen stabilen Wasserständen wagten die Lichtenauer, ein solches
Vorhaben durchzuführen (1865).

14.11.1832:

Wieder sind 10 Jahre vergangen. Wie es den Lichtenauer und Scherzheimer
Bauern mit ihrem Hanf ergangen ist, ist nicht bekannt, wahrscheinlich nicht
gut. Denn in dem Gesuch, das sie mit obigem Datum beim Bezirksamt
Rheinbischofsheim einreichten, wird zuerst lang und breit die Situation mit
den zwei Bächen (Acher und Mühlbach) geschildert und darauf hingewiesen
, daß ihren Bitten um Rötzwasser nur unvollkommen oder gar nicht entsprochen
wurde. Dann wiesen sie in Erinnerung an den Grundsatz des Innenministeriums
von der Vorzugsstellung bei wirtschaftlichen Nutzen darauf
hin, daß die Hanfernten der beiden Gemeinden im Mittel 20-30 000 fl.
an Erlösen bringen würde. „Das aber hänge von der Willkür der Acherner
Wasserwerker ab. Die beiden Gemeinden wünschen deshalb einen Rechtszustand
, der sie nicht mehr nötigt, das Rötzwasser Jahr um Jahr erbetteln zu
müssen und sie den Wasserwerkern auf Gnad und Ungnad ausliefert."

Die beiden Gemeinden sind bereit, für die Berechtigung eine Einkaufssumme
zu zahlen. Sie bitten das Bezirksamt Rheinbischofsheim, das Bezirksamt
Achern möge ein Abkommen mit den Wasserwerkern vermitteln.

28. 2. 1833:

Der Mittelrheinkreis Rastatt verlangt, daß den Gemeinden geholfen werde.
Er glaubt das Ei des Columbus gefunden zu haben. Er schlug nämlich vor,
während der Zeit des Hanfrötzens den Mühlbach zwecks Reinigung „abzuschlagen
" (trocken zu legen) „wodurch alles Wasser in die Acher flösse".
Diesem Vorschlag widersprachen die Wasserwerker: Am Mühlbach hingen
die Rotzen von sieben Gemeinden. Da könne man ihn während der Rötz-
zeit nicht trocken legen.

13. 5. 1833:

Alle Interessenten waren aber mit Verhandlungen einverstanden, und so
versammelten sich an obigem Datum die Bürgermeister von Lichtenau und
Scherzheim und die Wasserwerker beim Bezirksamt Achern. Die Mühlbachbenutzer
machten gleich zu Beginn der Verhandlungen klar, daß sie es
lieber sähen, wenn die beiden Gemeinden ihren Hanf im Altrhein rötzen
würden und kein Acherwasser wollten. Trotzdem wären sie zu einem Ver-


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