Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 396
(PDF, 140 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0396
396

Ludwig Uibel

1. Das Schwarzwasser: Es war früher der Oberlauf des Schwarzbachs und
wurde erst durch die Acher-Renchkorrektion in den Scheidgraben geleitet
. Der alte Zustand müßte also wiederhergestellt werden. Das wäre ein
Akt der Wiedergutmachung. Der Scheidgraben braucht das Wasser
nicht.

2. Der Mühlbach: Von ihm könnte ein Teil des Wassers abgezweigt werden
, in der Art, wie es nach dem Jahr 1836 erfolgt ist. Der steinerne
Bauteil des Abzweigstauwehrs steht heute noch. Hier stehen einige Kilowattstunden
in Konkurrenz mit den Forderungen der Ökologie.

Aus Hanfrötzen werden Fischweiher'3

Nachdem die Hanfrötzen nach 1920 nicht mehr genutzt wurden, waren sie
sich selbst überlassen. Für unsere Gegend bedeutet das: Die Natur besetzt
den neuen Freiraum. Es begann eine Verbuschung und Bewaldung des
Geländes, wie sie z. B. im 30jährigen Krieg die ganze Gemarkung erfaßt
hatte. Erst im Jahre 1961 erkannte Walter Fritz (von Lichtenau) die Chance
, aus den Rotzen Fischweiher zu machen, wie es 1893 schon Michael
Kientz geplant hatte. Er bat in einer Eingabe an das Landratsamt Kehl um
Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung der Umwandlung der Rötze
in Fischweiher, die das Landratsamt am 10. Nov. 1961 auch erteilte. Im
Gegensatz zu Kientz reflektierte er nicht auf Wasser von der Acher, so daß
das Gesuch glatt durchging. Da W. Fritz bald darauf starb, übernahmen
Hermann Sohn und Alfred Burkard (beiden von Lichtenau) sein planerisches
Erbe. Die beiden Genannten baten die Stadtgemeinde Lichtenau um
die Erlaubnis, die Rotzen in Fischweiher umwandeln zu dürfen und anschließend
einen langfristigen Pachtvertrag abzuschließen (5. 8. 1963). Die
Gemeinde kam beiden Wünschen entgegen (20. 8. 1963) und schloß am
18. 8. 1964 auch einen Pachtvertrag ab.

Sohn und Burkard gingen jetzt an die Rodung der Holzgewächse
und anschließend an die Erdarbeiten, wobei sie einen Bagger zu Hilfe nahmen
. Das ganze Pachtgelände umfaßte eine Fläche von 1,14 Hektar, wovon
ungefähr die Hälfte (0,47 Hektar) von den Wasserflächen eingenommen
wird.

Heute, 35 Jahre später, kann man feststellen, daß die Umwandlung der
Hanfrötzen voll gelungen ist. Es ist eine idyllische Naturoase entstanden.
Hohe und dicht grüne Wände von Bäumen und Büschen umschließen
die Teiche. Interessante Wasservögel beleben das Bild. Sogar Schildkröten
paddeln im Wasser, wenn auch sicher nicht freiwillig eingewandert.
Die Pächter sind immer noch dieselben. Sie ernten die Früchte des Wassers
und sorgen für Pflege und Schutz dieses wertvollen Teils der heimatlichen
Natur.

Die Scherzheimer Hanfrötzen wurden eingeebnet.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0396