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125 Jahre Renchtalbahn
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Allerheiligen zog zahlreiche Sommerfrischler an
sten Vereine die Liedertafel „Aurelia" aus Baden-Baden im Juni 1876 die
neue Bahnverbindung für einen Ausflug in das Tal. Vor allem für Straßburg
wurde das Renchtal zum Naherholungsbiet:
„ Über die Pfingsttage hatte unser Renchthal einen Fremdenverkehr, der
selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen hat. Die Renchtalbahn brachte
an beiden Tagen mit jedem Bahnzuge 18 bis 21 Personenwagen, welche,
von einer Schleppmaschine gezogen, jeweils stark besetzt herein und insbesondere
Abends oder Nachts buchstäblich überfüllt hinausfuhren. In Op-
penau und Allerheiligen war über Mittag ein wahrhaftiger Trubel und in
allen andern Talorten, vornehmlich in Oberkirch, ein ungewohntes bewegtes
Leben, und man sah insbesondere in der Amtsstadt viele Fremde, vornehmlich
Straßburger; auch viele Bauern und Bäuerinnen aus dem sogenannten
„Hintergetös" mit ihren angestammten und rein erhaltenen Volkstrachten
, welche nur die Eisenbahn hergeführt hat. "78
Das „Freßbädle" Sulzbach war sonntags das Ziel der Ausflügler aus Offenburg
, Karlsruhe und vor allem Straßburg.79 Zur Stimmung trug das
Spiel der Militärkapellen, sowie der Ausschank Renchtäler Weine und
Lagerbiere bei. Nach der Jahrhundertwende füllten Rodler und Skifahrer
bei entsprechenden Schneeverhältnissen an den Sonntagen die Züge. Sie
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