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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 507
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Der Galilcier aus Kippenheim

507

Israel soll nicht bloß Modelle aus anderen Ländern imitieren, sondern sich
am eigenen Bedarf orientieren. Andernfalls stürzt die nächste Generation
in eine Krise und füllt das Vakuum durch andere Kulturen und Welten.

Ein Mensch mit Visionen

In dem besagten Artikel fordert Wertheimer die Herausbildung einer „israelischen
Identität". Was versteht er darunter? Wir haben die ganze Zeit von
der dritten Phase des Zionismus gesprochen. In dieser müßten nun die
ethnischen und religiösen Polarisationen überwunden werden zugunsten
einer israelischen Identität. Sie ist nicht mehr geprägt von den Streitigkeiten
, die bedingt sind durch die unterschiedliche Herkunft der heutigen Israelis
, sondern durch die Herausforderungen der Zukunft: Israel zur wirtschaftlichen
Unabhängigkeit zuführen.

Man spürt sehr deutlich: immer wieder versucht Steff Wertheimer seine
politisch-ökonomische Botschaft von der „dritten Stufe des Zionismus" rü-
berzubringen. „ Seit Jahren habe ich wirtschaftliche Unabhängigkeit ohne
Abhängigkeit von Geschenken aus dem Ausland gepredigt", schreibt Wertheimer
zu Beginn des Friedensprozesses 1993. „Jetzt erleben wir eine
neue Situation, eine die von uns eine solche Unabhängigkeit erfordert. "48
Und in den letzten Jahren hat Wertheimer auch seine Industriepark-Ideen
weiterentwickelt. Wir haben hier ganz in der Nähe den Tel Chai Park49
und im Negev den Omer Park50 gegründet, die nach den gleichen Prinzipien
arbeiten. Ich möchte Industrieparks in der Türkei gründen - denn die
Türkei und Israel gehören zu Europa. - Tatsächlich: Am 20.07.2000 meldet
das Magazin „Kol Bi" aus Beersheva, daß Steff Wertheimer kürzlich
in Izmir mit der türkischen Regierung eine Vereinbarung zur Errichtung
eines Industrieparks unterzeichnet habe.51 Dann fährt Steff Wertheimer
mit der gleichen Selbstverständlichkeit fort: Und ich habe gerade einen
Vertrag unterschrieben für einen Industriepark für die Palästinenser in
Gaza.52 Rachel Bartal berichtet, daß dieser neue Industriepark in Gaza zusammen
mit der „Dankner-Gruppe" in Rafiah in der Nähe des palästinensischen
Flughafens errichtet werde. Auf der israelischen Seite der Grenze
zum Gaza-Streifen plant Steff Wertheimer ebenfalls mit der „Dankner-
Gruppe" den Industriepark Keren Shalom. Durch ein grenzüberschreitendes
Workshop-Programm, geleitet von Professor Zeev Hirsch, sollen israelische
und palästinensiche Jungunternehmer geschult werden. Auf meine
Frage, wie lange es dauern werde, bis der Industriepark in Gaza fertiggestellt
sei, antwortet Wertheimer: Nun, wir machen Fortschritte. Ich schätze,
daß in zwei bis drei Jahren53 der erste Industriepark in Gaza stehen wird.
Im Augenblick wird er von Architekten geplant und Hand an die Infrastruktur
gelegt, um die Versorgung mit Elektrizität und Wasser sicherzustellen.
Das Modell „Gaza Industriepark" wird nach dem gleichen Prinzip der Phi-


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