Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 647
(PDF, 140 MB)
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Mitteilungen

647

Der Beitritt zur „Gemeinschaftswerbung des Gebietsausschusses
Schwarzwaldbahn-Ortenau", die Herausgabe eines gemeinsamen Prospektes
„Mittlerer Schwarzwald" und ein Eintrag in den ADAC-Autoatlas sollten
der jungen Vereinigung Schwung verleihen. Aus den Vorbereitungen
zu einer mehrtägigen Tagung der Bundesbahnoberräte ist zu ersehen, daß
Hausach über 48 Zimmer mit 81 Betten verfügte. Der „Löwen" mit 6 Betten
bot einen Zimmerpreis von 2,00 DM bis 2,50 DM an, während die
Vollpension mit 5,00 DM bis 5,50 DM angesetzt worden war.

Die Anstrengung, Hausach zur „Schulstadt" gedeihen zu lassen, hat bei
den Nachbarn wahrlich keine Beifallsstürme hervorgerufen. Noch bevor
das Gymnasium in Hausach Einzug hielt, hegte der weitsichtige, „knitze"
Bürgermeister Heizmann sogar bereits 1947 Gedanken für den Bau eines
„Kreiskrankenhauses". Als Standorte wurden das Hegerfeld, das Gebiet
bei der Schanze oder gar die Schloßebene vorgesehen. Als 1950 der Ruf
nach dem Bau einer Gewerbeschule immer lauter wurde, räumte man der
Errichtung eines „Bezirkskrankenhauses" den Vorzug ein. Damit sollte unter
Beweis gestellt werden, daß die Hausacher bereits den Apfel vertilgt,
bevor die anderen A gesagt haben . . . Dafür sollte die Gewerbeschule im
Städtischen Krankenhaus eine dauernde Bleibe finden.

1950 sanken allmählich die Lebensmittelkarten ins Grab, von niemandem
beweint. Eine „Viehzwischenzählung" sollte die genaue Anzahl der
Haustiere ergeben, während in einem „Betriebsbogen" Auskunft über die
„landwirtschaftlich genutzte Bodenfläche" zu erteilen war.

Die französische Besatzungsmacht schob sich sachte in den Hintergrund
. Auch konnte man die nach Kriegsende von den Truppen requirierten
- jedoch peinlich aufgelisteten - Gegenstände von der Gabel bis zum
Küchenschrank auf Antrag wieder zurückverlangen. Noch mußten vierteljährlich
ehemalige Offiziere, besonders jene der Waffen-SS, gemeldet werden
. Man spürte, die Franzosen wollten aus den Feinden Freunde machen.
So sandte der französische Kreiskommandant zum Jahresende an die Bürgermeister
und Einwohner gute Wünsche und lud die Gemeindevorsteher
zu einem Neujahrsempfang nach Wolfach ein.

Hoch Badner Land!

Gleich nach dem katastrophalen Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai
1945 wurde Deutschland nach dem vorgefaßten Willen der siegreichen
alliierten Truppen in vier Besatzungszonen, in die amerikanische, die
britische, französische und sowjetische aufgeteilt. Später schlössen die
Amerikaner und Briten ihre deutschen Gebiete zur Bizone zusammen, der
sich dann die Franzosen zur Trizone anschlössen. Die Russen verweigerten
den Anschluß, denn sie wollten von vorneherein einen sozialistischen
deutschen Staat nach sowjetischem Vorbild schaffen.


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