http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0648
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Milleihmgen
Mit solchen Wahlplakaten
warben die Altbadener für die
Wiederherstellung des alten
Landes Baden.
Repros: Kurt Klein
Als man den Deutschen bald wieder eine eigene politische Verantwortung
zubilligte, entstanden die Länder Württemberg-Baden, Südbaden und
Südwürttemberg-Hohenzollern. In Freiburg saß die südbadische Regierung
unter der Leitung von Staatspräsident Leo Wohleb. Bald meldeten sich, vor
allem in den schwäbischen Gebieten, politische Kräfte zu Wort, die die
drei selbständigen Regierungseinheiten zu einem vor allem wirtschaftlich
schlagkräftigen „Südweststaat" zusammenschließen wollten. Dagegen gab
es besonders im südbadischen Raum unter Leo Wohleb an der Spitze, erhebliche
Bedenken. Deshalb wurde nach demokratischen Regeln für den
24. September 1950 eine Volksbefragung angesetzt.
In Hausach waren insgesamt 1694 Personen stimmberechtigt. Die zugezogenen
Flüchtlinge durften an der Wahl teilnehmen, wenn sie mindestens
ein Jahr ortsansässig gewesen sind und einen gültigen „Flüchtlingsausweis
" besaßen. Auch die sogenannten „Mitläufer" oder „Sympathisanten"
aus dem Kreis der früheren NSDAP konnten wieder zur Wahl gehen, da
man ihnen Monate zuvor durch eine Amnestie die „allgemeinen staatsbürgerlichen
Rechte" wieder zuerkannt hatte. Kurz vor der Wahl wurde die
Wählerschaft davor gewarnt, daß von der KPD „amtlich nicht hergestellte
Stimmzettel mit Propagandatexten" ausgeteilt worden sind.
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