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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 666
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Mitteilungen

Erbe übergegangen war, wurden einige Ordnungsversuche unternommen,
die jedoch steckengeblieben sind. Das Hausarchiv soll sich 1914 in einem
Zustand „unbeschreiblicher Verwirrung" befunden haben. Bei diesen Ordnungsversuchen
sind dann offenbar die in heute in Modena befindlichen 27
Aktenpakete in einen anderen, größeren Bestand hineingeraten, der nach
dem ersten Weltkrieg, am 15. Oktober 1921, von Österreich an Italien abgegeben
worden ist.

Auf Grund der Abmachungen von St. Germain vom 26. Mai 1919 mußten
alle jene Teile des österreichisch-estensischen Hausarchivs an Italien
abgegeben werden, die nachweisbar dem modenesischen Staatsarchiv entstammen
bzw. entnommen waren. Daß hierbei Versehen und Irrtümer vorgekommen
sind, erhellt aus der Tatsache, daß im Jahre 1925 „der italienische
Staat vertragsgemäß Österreich wieder einige unter den abgegebenen
Archivalien vorgefundene Akten österreichischer Provenienzen ... übereignete
". Leider hat man damals bei der RückÜbereignung aber gerade diese,
jetzt im Staatsarchiv in Modena lagernden Aktenpakete offenbar übersehen
, denn sonst hätten sie ebenso vertragsgemäß an Österreich zurückgegeben
werden müssen. Wie dem auch sei, die wiederholte Durchsicht der
genannten Bestände im Staatsarchiv in Modena hat ergeben, daß mit einer
einzigen Ausnahme sämtliche Aktenbetreffe von den damals in Freiburg
befindlichen Regierungsbehörden (einschließlich der im Breisgau und in
der Ortenau verstreuten untergeordneten Amtsstellen) stammen. Die Ausnahme
bildet Filza Nr. XXIV von ausschließlich estensisch-modenesischer
Herkunft: Korrespondenzen Erzherzog Ferdinands über inneritalienische
Allodialangelegenheiten in Mailand und Treviso 1798-1805. Alle übrigen
26 Aktenpakete enthalten nur Akten Freiburger, Breisgauer und Ortenauer
Provenienz. Sie hätten im Jahre 1921 gar nicht an Italien abgegeben werden
müssen. Es braucht wohl nicht besonders betont zu werden (und die
Benutzerkartei im Staatsarchiv von Modena bestätigt es), daß dieser relativ
kleine Bestand im Staatsarchiv von Modena noch nie von einem italienischen
Benutzer verlangt worden ist. Der erste Benutzer überhaupt, der
diese Archivalien im Staatsarchiv von Modena aufspürte und auf das Vorhandensein
dieses Bestandes hinwies, war der Freiburger Rechtsanwalt
und damalige Bundestagsabgeordnete Dr. Hermann Kopf. Seiner verdienstvollen
Initiative ist es auch zu verdanken, daß die Stadt Freiburg im
Herbst 1960 diesen Aktenbestand sichten und provisorisch aufnehmen
ließ."

1 Laubenberger, Franz: Breisgau-Archivalien im Staatsarchiv Modena (1797-1807). Veröffentlichungen
aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau 16. Freiburg 1980, 68


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