Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
81. Jahresband.2001
Seite: 696
(PDF, 140 MB)
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696

Buchbesprechungen und Hinweise

33 Kirchenbauten - zur Verfügung gestellt
worden. Durch intensive Recherchen
konnte sie die Werkliste auf über fünfzig
Objekte erweitern. Neben den bekannteren
Kirchenbauten in Pforzheim (St. Franziskus
), Karlsruhe-Mühlburg (St. Peter
und Paul, z. T. kriegszerstört) und Forbach
(St. Johann) interessieren hier besonders
die Gotteshäuser in der Ottenau:
Oberweier (St. Michael, 1876-78), Ohlsbach
(Hl. Dreifaltigkeit, 1879-81), Stadelhofen
(St. Wendelin, 1879-83), Weier
(St. Johann, 1880-82), Waldulm (St. Albin,
1882-88), Weiler-Fischerbach (St. Michael
, 1882-85), Lauf (St. Leonhard, 1882-
86), Tiergarten (St. Urban, 1870-71 nach
Entwurf von A. Weiß erbaut) und Nesselried
(Maria Himmelfahrt, 1875-76 ebenfalls
nach Entwurf von A. Weiß, von Williard
überarbeitet). Ausführlich dargestellt
sind von diesen mittelbadischen Objekten
St. Michael in Weiler-Fischerbach und St.
Leonhard in Lauf. Die Autorin scheut sich
nicht vor deutlichen Worten über die Ausräumwelle
in katholischen Gotteshäusern
vor und nach dem 2. Vatikanischen Konzil
- in Verkennung der Aussagen der Liturgiekonstitution
„Sacrosanctum Conci-
lium": „ Von verheerender Wirkung für
den Innenraum (der Pfarrkirche St. Leonhard
in Lauf] ist die Renovierung des Jahres
1959. Sie umfaßt die Entfernung nahezu
des gesamten ornamentalen Wand- und
Deckenschmucks ... Lediglich die Figurenszenen
im Chor bleiben erhalten, werden
aber teilweise stark übermalt. Im Gegensatz
dazu steht die von 1986 bis 1993

durchgeführte Innenrenovation ... Decke,
Altäre, Kanzel, Bilder und Figuren werden
originalgetreu wiederhergestellt."

Vergleichende Studien über Vorbilder
der Fischerbacher Kirche führten nach
San Sebastiano in Mantua (1460 nach
Entwurf Leon Battista Albertis) und Santa
Maria delle Carcere in Prato, die ab 1485
von Giuliano da Sangallo als reiner Zentralbau
über einem griechischen Kreuz errichtet
wurde.

Daß die Mißstimmigkeiten zwischen
Meckel und Williard zur Resignation des
letzteren führten, bestätigt Engleders Arbeit
. Vorrangig für dessen Rücktrittsgesuch
seien „die Unzufriedenheit über die
geringe Bezahlung und vor allem die von
ihm als ungerecht empfundene Zurücksetzung
hinter den als Baudirektor angestellten
Max Meckel in Freiburg" gewesen.

Williards Selbstbewußtsein verdanken
wir ein bisher unbekanntes Werk des Wol-
facher Malers Konrad Schmider (1859-
1898). Für das Tympanon des Hauptportals
der Dreieichenkapelle in Badenscheuern
(heute Baden-Baden) ließ er sich auf
einem Öltemperabild auf Goldgrund zusammen
mit der thronenden Madonna und
der Markgräfin Margarethe als Stifterin
des Vorgängerbaus darstellen. „Als Vorbild
soll dabei eine ähnliche Darstellung
in der Vorhalle des Speyrer Domes
[bekanntlich ein Werk seines Lehrers
Hübsch!] dienen." Der Entwurf von 1893
- im Bildanhang Abb. 2 ist die Signatur
„K. Schmider" deutlich zu erkennen -
wurde nicht ausgeführt.

Werner Scheurer


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