http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2001/0739
Berü hre der Fachgruppen
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zeit zu datieren sind. 13. bis 15. Jh. Weder Flurnamen noch historische Karten lassen an der
Fundstelle auf eine ehemalige Bebauung schließen. Wahrscheinlich handelt es sich um
Fundstücke einer ehemaligen Abfallgrube aus der naheliegenden Stadt. Die Fotos der Funde
wurden in die Ortsakten des Landesdenkmalamtes Freiburg, Ref. 34, aufgenommen.
Willstätt-Sand: Im Frühjahr 2000 hat die archäologische Fachgruppe Kehl-Hanauerland,
unter der Leitung von Herrn Walter Fuchs aus Kehl-Auenheim, eine Grabung in der Wüstung
„Schweighausen" durchgeführt. „Schweighausen", ein ehemaliges kleines Dorf bei
Willstätt-Sand an der Kinzig gelegen, wurde im 30jährigen Krieg geplündert, niedergebrannt
und nicht wieder aufgebaut. Die Grabung erfolgte mit Zustimmung des Landesdenkmalamtes
. Da nach dem 30jährigen Krieg alles wiederverwertbare Baumaterial weggeführt
und seither viele Jahrzehnte der Pflug über die Stelle gegangen ist, wollte man sehen, was
von dem Dorf noch im Boden zu finden ist. An drei kleinen Flächen, die durch Anhäufung
von Funden ausgesucht wurden, fanden sich noch geringe Fundamentreste von ehemaligen
Gebäuden. An einer Stelle wurde ein Wohngebäude angeschnitten, wobei die Ostgrenze des
Hauses durch eine umgefallene Fachwerkwand zu erkennen war. Mehrere hundert Scherben
und Bruchstücke von 6 verschiedenen Ofenkacheln sowie 4 Silbermünzen aus diesem Gebäude
warten noch auf ihre wissenschaftliche Bestimmung. Einige Kachelbeispiele sind in
den Bildern 10 bis 12 dargestellt.
Beispiel
einer
Nischenkachel
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Bild 10: Wüstung „Schweighausen".
Grün glasierte Bruchstücke von
Zylinder- oder Nischenkacheln, wie sie
zu gotischer Zeit hergestellt wurden.
Die Kachel wurde als Topf auf der Dreh
scheibe hergestellt, erhielt einen Deckel
und wurde halbiert. Außen wurde ein
gotisches Maßwerk aufgesetzt, das hier
auch vorhanden war.
0 5
10cm
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