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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 30
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Kurt Andermann

in der Ortenau Hans-Peter Sattler und seiner vor mehr als einem Menschenalter
entstandenen Dissertation Reverenz zu erweisen.

Im folgenden sind mit Rücksicht auf die gebotene Kürze nur ein paar
Streiflicher möglich, die sowohl dem späten Mittelalter wie der frühen
Neuzeit gelten sollen - Streiflichter auf ein Thema, das seit den Studien
Sattlers leider etwas vernachlässigt wurde, es aber verdiente, mit dem
Rüstzeug der modernen Forschung einmal wieder gründlich untersucht zu
werden.7

- Adel in der nördlichen Ortenau:8 Von den insgesamt sechzehn Geschlechtern
, die Sattler seinerzeit vergleichend behandelt hat, stammte -
soweit Adel sich überhaupt je punktgenau verorten läßt - genau die Hälfte
aus dem Raum zwischen Rench und Oos, um den es im folgenden gehen
soll; im einzelnen handelt es sich um die von Bosenstein und von Großweier
, die Röder verschiedener Linien und die von Windeck sowie um allein
vier Familien von Schauenburg, nämlich die Höfinger, die Kalwe, die
Winterbach und die von Schauenburg ohne besonderen Zunamen. Von diesen
allen blühen heute allein noch die Freiherren Röder, die allerdings
schon lange in der südlichen Ortenau, in Diersburg, sitzen,9 und die Freiherren
von Schauenburg an ihrem alten Stammsitz Gaisbach;10 die drei
anderen Schauenburger Ganerbengeschlechter sind im Laufe des 15. Jahrhunderts
ausgestorben,11 die von Großweier zu dessen Ende,12 die von Bosenstein
zu Beginn der 1530er Jahre13 und die von Windeck 1592.14

Aber selbstverständlich stellen - bezogen auf den Adel dieser Landschaft
im ganzen - die hier genannten Familien nur eine kleine Auswahl
dar. Denn allein wenn man die Namen der Ministerialen und Ritteradligen
addiert, die vom 12. bis ins 14. Jahrhundert da und dort auftauchen, um
nicht selten schon kurz darauf wieder unserem Gesichtskreis zu entschwinden
, kommt man auf eine Zahl von mehr als dreißig.15 Damit ist natürlich
bei weitem nicht gesagt, daß jeder dieser Namen auch immer für eine ganze
Familie stünde, und andererseits firmieren unter manchen Namen - man
denke nur an die schon im späten Mittelalter ungeheuer zahlreichen Röder
- ausgesprochene Großfamilien mit mehreren Linien - in diesem Fall:16
von Hohenrad, von Rodeck, von Neuweier, von Tiefenau, von Renchen,
von Diersburg und andere mehr -, Linien, die jeweils ein Eigenleben geführt
haben.

Vergessen darf man selbstverständlich auch nicht die vielen Familien
und Zweige von Familien, die - sei es durch Heirat und Erbschaft, sei es
im landesherrlichen Dienst - hierhergekommen und mitunter viele Generationen
lang in dieser Landschaft geblieben sind, wie beispielsweise die
Kämmerer von Worms gen. von Dalberg,17 die von Eitz18 und die Knebel
von Katzenelnbogen,19 alle aus dem Mittelrheingebiet, die von Zeiskam
aus dem Speyergau,20 die Reichserbküchenmeister von Seideneck aus
Franken21 oder die Landschaden von Steinach aus dem unteren Neckar-


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