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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 156
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Elmar Gschwind

Reise nicht allein die mitgebrachten 800 Hopfensetzlinge bester böhmischer
Provenienz, sondern auch die Einsicht, dass es von großem Vorteil
ist, den Hopfen an bis zu acht Meter hohen Stangen hochzuziehen. Im
Laufe der Zeit und nach intensiven diesbezüglichen Versuchen erwiesen
sich sodann geschälte Fichtenhölzer als besonders vorteilhaft, die allerdings
weder zu schwer noch zu dick sein durften. Und was der allmählich
zum Hopfenexperte avancierte Derendinger sich vorgestellt und was er
auch mit aller Macht angestrebt hatte, sollte sich voll und ganz erfüllen:
Der Elsasshopfen gewann dank seiner Bemühungen mehr und mehr an Anerkennung
.

Der Vollständigkeit halber soll jedoch erwähnt sein, dass es auch noch
einige andere Persönlichkeiten gewesen sind, welche den Hopfenanbau im
Unterelsass zu großer Blüte brachten. Von ihnen seien namentlich noch
zwei erwähnt, und zwar Charles Frederic Ehrenpfort, der Sohn des früheren
Oberhoffener Pfarrers, und Georges Stambach, ebenfalls Lehrer in Oberhoffen
, welcher der Erfinder der Drahtanlagen war und Entscheidendes für
die Qualität und Rentabilität des elsässischen Hopfenanbaus geleistet hat.

Dem klugen und vorausschauenden Zusammenwirken dieser Persönlichkeiten
war es zu verdanken, dass sich im Dreieck Bischwiller, Hagenau
, Brumath ein wichtiges Zentrum des elsässischen Hopfenanbaues entwickeln
konnte.

Vergessen wir aber dabei nicht:

Der Hauptinitiator war - und das darf uns auch ein wenig mit Stolz erfüllen
- der in Achern geborene und hier aufgewachsene Franz Ignaz Derendinger
.

Als dann schließlich auch die damals geradezu allmächtige Phalanx der
Straßburger Bierbrauer die gestiegene Qualität des einheimischen Produkts
anerkannt und zur allgemeinen Verwendung empfohlen hatte, war sozusagen
der Durchbruch geschafft, und der Hopfenanbau konnte während des
gesamten 19. Jahrhunderts, zumindest im Unterelsass, zu einer ergiebigen
Erwerbsquelle der Bevölkerung werden.

Francois Ignace Derendinger zeichnete sich aber nicht nur durch eine
auffallend hohe Fachkompetenz auf diesem Gebiet aus, sondern er verstand
es auch ausgezeichnet, mitmenschliche Kontakte zu knüpfen und zu
pflegen. So zögerte er zum Beispiel in keiner Weise, seine durch die Reise
nach Böhmen oder durch eigene Versuche erworbenen Kenntnisse ohne
weiteres an andere Pflanzer weiterzugeben, so dass sich, zum größten Teil
von ihm ausgehend, die Hopfenkultur mehr und mehr ausbreiten konnte.
Diesem erfolgreichen Bemühen kam auch von verschiedenen Seiten verdiente
Anerkennung und Unterstützung zu.

So verfolgte unter anderen insbesondere auch der damalige Präfekt des
Departements Bas-Rhin, der bekannte Markgraf de Lezay-Marnesia, die


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