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150 Jahre Friedenskirche Kehl
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Anmerkungen
1 In Kriegszeiten und während der Besetzungen der Festung durch Frankreich wie beispielsweise
von 1733 bis 1736, in der keine protestantischen Pfarrer in der Festung geduldet
waren, besuchte die evangelische Zivilbevölkerung den Gottesdienst in der Kehler
Dorfkirche (Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) 207/383, 22.1.1738)
2 Der Schwäbische Kreis war einer der sechs bzw. zehn Kreise, die im Rahmen der
Reichskriegsverfassung von 1681 größere stehende Kontingente des Reichsheeres
stellten und unterhielten. Dem Schwäbischen Kreis war gemeinsam mit dem Fränkischen
Kreis im 17. und 18. Jahrhundert der Schutz der Rheinlinie übertragen. Da die
Regimenter des Schwäbischen Kreises konfessionell gemischt waren, gab es in der
Festung Kehl sowohl katholische als auch evangelische Garnisonspfarrer. Die seelsorgerische
Betreuung der evangelischen Soldaten in der Festung ist urkundlich mindestens
ab dem Jahr 1726 dokumentiert. Von 1726 bis 1731 war der evangelische Garnisonsprediger
Johann Friedrich Flattich in der Reichsfestung Kehl eingesetzt. Seine in
Kehl gehaltenen Predigten sind 1731 und 1733 in Tübingen gedruckt worden (Stadtarchiv
Kehl SM 21). Katholische Garnisonsgeistliche sind ab 1725 nachgewiesen (GLA
207/390)
3 Ob es sich bei dem Besitz einer Garnisonskirche von Seiten der katholischen Gemeinde
um ein Privileg noch aus der Epoche der Gründung der Festung 1681 durch das katholische
Frankreich handelt oder aus der Zeit des nachfolgenden Besitzers - der ebenfalls
katholischen Markgrafschaft (1698-1771) - ist nicht geklärt. Aus den Quellen
geht auch nicht hervor, ob es sich bei der 1738 vom evangelischen Garnisonspfarrer
Reuss und vom Kehler Amtmann Würz erwähnten evangelischen Garnisonskirche um
ein eigenes Gotteshaus handelt oder um den schon erwähnten Betsaal in der Offizierskaserne
(GLA 207/383)
4 GLA 207/399, 3.8.1795. Die zuständige Rentkammer genehmigte die Anschaffung am
5.8.1795
5 Landeskirchenarchiv Karlsruhe (LKA) 5391, 22.12.1817
6 Staatsarchiv Freiburg (STAFR) W 499, 12.12.1817 und GLA 207/372, 30.3.1803
7 GLA 422/1660, 3.10.1817
8 STAFR W 499, 6.9.1817
9 Nach einer Statistik der französischen Besatzung: Gachot, Henri, Kehl, faubourg de
Strasbourg sous le Premier Empire. Extrait de „L'Annuaire des Amis du Vieux-Stras-
bourg", Strasbourg 1974, p. 147; 1808 hatte Baden die Festung und Stadt Kehl nach einem
Erlass Napoleons an das verbündete Frankreich abtreten müssen
10 GLA 207/372, 12.4.1803
11 Erstes Zitat formuliert im 3. Organisationsedikt des Kurfürstentums Baden vom
11.2.1803; zweites Zitat GLA 207/372, 2.4.1806
12 Zur Geschichte der Christuskirche: Zürcher, Erich, 175 Jahre Evangelische Christuskirche
Kehl am Rhein, Kehl 1998
13 GLA 207/387, 15.7.1817
14 In der schon zitierten Statistik der französischen Besatzung von 1808 (s. Anm. 9) waren
neben den 310 ständigen Einwohnern (population fixe) 56 auf Widerruf (popula-
tion precaire) geführt
15 Die katholische und die evangelische Kirchensektionen im Innenministerium waren
mit allen kirchlichen Angelegenheiten betraut, die den Staat als obersten Kirchenherr
betrafen. Ab 1843 war ihre Benennung „Katholischer" und „Evangelischer Oberkirchenrat
" (Stiefel, Karl, Baden 1648-1952, Karlsruhe 1977, 671 f.)
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