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Claudia Elberl
Abb. 1: Feodor Iwanowitsch Kalmück, F. Weinbrenner (Ii.) mit Schwiegervater,
Stadtbaumeister Paul Arnold und Frau Salome Margarethe aus Straßburg, um
1803 oder 1806, Bleistiftzeichnung, 19,7 x26,5 cm, Privatbesitz
lung in Hannover hatte er deshalb abgelehnt. Ende März des folgenden
Jahres war Weinbrenner an den Planungen für den Wiederaufbau der
1796/97 zerstörten Stadt und des Dorfs Kehl nachweislich beteiligt.' Der
Frieden von Luneville am 9. Februar 1801, der Kehl wieder badisch werden
ließ und die Schleifung der Feste Kehl vorsah, machte Bebauungspläne
für Stadt und Dorf Kehl notwendig. Bereits Ende des Monats wurden
auf Befehl von General Moreau 1500 Hilfskräfte aus der Umgebung einberufen
, die Festungswerke niederzureißen.2 Mit dem im Karlsruher Bauamt
angestellten Ingenieur Major Carl Christian Vierordt sowie den Geometern
Steiner und Rochlitz wurden Anfang April 1801 die Besichtigung und Vermessung
des zerstörten Orts vorgenommen.3
Es war nicht das erste Mal, dass sich Weinbrenner mit städtebaulichen
Fragen auseinandersetzte. Bereits während seines Studienaufenthaltes in
Berlin 1791/92 fertigte er einen Plan für den Marktplatz in seiner Heimatstadt
Karlsruhe an. Nach seiner Rückkehr aus Rom und der darauf folgenden
vorübergehenden Einstellung in badische Dienste 1797 legte er noch
im selben Jahr einen detaillierten „General-Bauplan" der Schlossstraße mit
dem Ausbau des Marktplatzes vor, 1798 entstand der Wiederaufbauplan
für das niedergebrannte Gernsbach.4
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