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Affental und Ei.sental
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taucht zudem auch als Bezeichnung eines Walddistrikts bei Eichstätt im
10. Jahrhundert auf und eine weibliche Form des Personennamens Affa
bzw. Effin steht im Reichenauer Verbrüderungsbuch.16
Als Fazit scheint mir, was auch immer im Einzelnen der Anlass für die
Benennung gewesen sein mag, eine Herleitung von einem Personennamen
bislang am überzeugendsten.
Der Name des Bühler Stadtteils Eisental hat nichts mit Eisen ahd. und
mundartlich isen zu tun. Ursprünglich heißt die Siedlung Einsidel, wie
man einer Urkunde von 1468 entnehmen kann. In diesem Jahr verkaufen
Heinrich Weck und seine Frau Gertrud, gesessen zu „Einsidel", einen Zinsertrag
an die Neuweierer Kirche und verpfänden dabei u.a. Matten in der
Horbach (heute Horrenbacher Hof)- Schon in der obigen Urkunde von
1320 werden die Reben eines Ybecher von Einsiedel an den Eichgeren genannt
. Dieser Flurname taucht in einem Dokument von 1535 wieder auf.
Dort ist von einem Kestenwald im Eichgeren „bey Einsethai" die Rede.
Aus diesem Einsetal wurde nach dem Schwund des n vor s Eisetal und
dann Eisental.
Das Wort stammt aus althochdeutsch einsidilio und gehört zu sedal Sitz.
Es bezeichnet einzeln stehende Gebäude und Höfe. Deren Bewohner heißen
, besonders in religiösen Bezügen, Einsiedler. Aus diesem einzeln stehenden
Hof hat sich allmählich die Talsiedlung entwickelt.
Um 1746 gab es in Eisental 40, in Affental 30 und in Müllenbach 30
Bürger, alle waren Rebleute. Dem Ort wurden im 18. Jahrhundert nach einigen
Auseinandersetzungen Affental und Müllenbach als Amtssitz zugeordnet
.
Wer mit diesen zugegebenermaßen trockenen Ortsnamendeutungen
nichts anzufangen weiß, mag zum Schluss ein Glas Affentaler in die Hand
nehmen und in folgendes Lied einstimmen:
Ein kühler Klosterkeller stand
Vor Zeiten in dem Tal,
Das Ave klang ins weite Land
Vom Berg im Abendstrahl.
Vom Ave stammt das Avetal?
Ein andrer glaube das!
Ich denke ans Schlaraffental,
Und schütte voll mein Glas!xl
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