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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 370
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Klaus G. Kaufmann

Galgen bei Triberg,
1721 errichtet -
Foto Kaufmann

lehnten den Umgang mit ihm ab. Der Schneidermeister aber, wollte sich
von seiner Zunft nicht strafen lassen; er erklärte „der Galgen seye von ehrlichen
Leuten gebaut worden, und er könne also auch dieser eingebildeten
Infamie wegen nicht gestraft werden". (Eine schon damals weise Einsicht!)
Doch der Rat der Stadt verurteilte ihn „wegen unziemenden Betragens" zu
5 Schillingen Strafe, hob aber die Infamie „von Obrigkeitswegen" wieder
auf und die Zunft musste ihn wieder „als einen ehrlichen Meister ansehen
".14

Ganz auffällig war das Problem der Infamie bei der Errichtung eines
Hochgerichts, dem Galgen. Nach dem Motto „Die Unehrlichkeit aller ist
die Unehrlichkeit keines" mussten alle bei der Errichtung eines neuen Galgens
mitarbeiten. Unter Anführung des Schultheißen oder Amtmanns mit
klingendem Spiel, in Begleitung von Rat, Zünften, Handwerkern und der
gesamten Bevölkerung wurde der neue Galgen von den Handwerkern errichtet
. Fehlte jemand, so wurde ihm ein Nagel aufgehoben, den er nachträglich
einschlagen musste, so dass niemand einem anderen Unehre vorwerfen
konnte.


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