Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 386
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0386
386

Heimuth Lehmann

ben übergetreten und daher bei ihren Eltern nicht mehr wohl gelitten und
könnte zu anderen Gedanken genötigt werden. Seine Mitarbeiter seien erfahrene
Leute und außerdem sei seine Frau „eine junge Weibsperson", die
nochmals heiraten könnte.

Georg Heidenreich unterschreibt: Unterthänigst gehorsamster Knecht,
Georg Heidenreich, bestellter Scharfrichter in der Herrschaft Lahr8

Dem obigen Brief lag ein Leumundszeugnis des Stadt- und Landschreibers
Vinther bei, in dem er schrieb: „das der Supplicando (Bittsteller) in
44 Jahren seiner Dienstzeit sich nichts zu schulden kommen ließ und daß
sein Eheweib einen guten Wandel hat und falls ihr Mann zum sterben kommen
sollte, sie bald einen guten Hausrath erlangen würde. "9

Am 6. April 1713 schrieb der Stadt- und Landschreiber Philipp Moritz
Vinther erneut an die Markgräfliche Verwaltung nach Durlach. Er wies
nochmals auf die Bitte des totkranken Georg Heidenreich hin und teilte
mit: „Nun ist der selbe am jüngst abgewichenen Samstag von dieser Welt
abgeschieden und also solche Stelle, baldigst zu ersetzen die Notdurft erfordert
, vacandt worden, und hat sich deßen Wittib bereits unter dem versuchen
, biß zu ihrer anderweitigen Verheurathung, tauglich gesund zu halten
. " Er wies darauf hin, dass die lang anhaltende hochschädliche Kriegszeit
große Verluste und Ungemach der Familie gebracht hätte und bat
nochmals um gnädigste Disposition für die Witwe und ihre unmündigen
Kinder.10

Der Markgräfliche Hofrath bat den Stadt- und Landschreiber Vinther
um eine Abschrift des Testamentes zur Feststellung des Vermögens und ob
daraus Ansprüche des Hauses Nassau möglich sind." Vinther teilte dem
Hofrath mit, dass das Vermögen nicht über 120 Gulden beträgt und auf
Grund des schwachen Dienstes nicht für eine Abgabe angesetzt werden
kann.12

Der markgräfliche Hofrath möchte am 14. Juli 1713 die amtliche Anerkennung
nicht aussprechen ohne Einbeziehung des Hauses Nassau. Die
Abgaben aus Einnahmen und Gefällen sollten anderen Fürstentümern und
Landen angeglichen und zusammen mit dem Hause Nassau festgelegt werden
.13

Am 11. September 1713 heiratete der am 17. November 1687 geborene
Johann Michael Burkhard die Witwe des Georg Heidenreich. Sein Vater,
Jacob Burckhard, war um 1705 bis 1715 Scharfrichter in Kippenheim, vordem
in Offenburg.

Johann Michael Burkhard hat sich nach seiner Heirat sofort um die
Scharfrichterstelle in Lahr beworben.

Durch Krankheit war es ihm nicht möglich, das Bewerbungsschreiben
persönlich nach Durlach zur Unterschrift zu bringen. Der „Schirmjud"
Mänlin aus Durlach hat sich bereit erklärt, gegen ein Präsent die Unterschrift
in Durlach für ihn zu besorgen. Burkhard hat damit gegen eine Ver-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0386