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Zur Geschichte der Lahrer Nachrichter und Wasenmeisterei
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Herrschaft Nassau in Usingen. Am 14. Juli 1789 begann die Revolution in
Frankreich mit dem Sturm auf die Bastille, auch im Lahrer Umfeld kam es
zu Unruhen. Die Revolutionskriege begannen 1792 und Lahr wurde in großem
Umfang mit Truppen besetzt. Die Stadt Lahr führte immer noch einen
Prozess beim Reichskammergericht in Wetzlar gegen die Herrschaft Nassau
-Usingen um Anerkennung der Lahrer Privilegien aus dem Freiheitsbrief
von 1377.
Im Juni 1796 überschritt die Französische Armee den Rhein, wobei
auch Lahr von den Truppen bis zum 16. Juli besetzt blieb. Im April 1797
wird Lahr zum zweiten Mal bis zum Februar 1798 von französischen Truppen
während des 1. Koalitionskrieges besetzt.
Während des 2. Koalitionskrieges im Februar 1801 wurde im Frieden
von Luneville festgelegt, dass Lahr an Baden fällt. Am 25. Februar 1803
wurde in Regensburg beim Reichsdeputationshauptschluss festgelegt, dass
die Herrschaft Lahr endgültig in die Markgrafschaft Baden eingegliedert
wird, und der Markgraf Karl Friedrich nahm den Titel „Kurfürst von Baden
" an. Bereits am 21. März 1803 übernahm der badische Landvogt auf
Schloss Mahlberg, Freiherr von Roggenbach, die Herrschaft Lahr.
Aus diesen Jahren des großen Umbruchs liegt kein Schriftwechsel im
GLA vor, der das Scharfrichter- und Wasenmeistersamt betrifft. Georg
Friedrich Frank ist bereits am 27. Dezember 1798 im Alter von 60 Jahren
in Lahr verstorben und sein Sohn Karl Friedrich Frank hatte laut dem Erblehen
der Familie das Scharfrichter- und Wasenmeistersamt im Oberamt
Lahr übernommen.
Karl Friedrich Frank, aus erster Ehe des Georg Friedrich Frank und seiner
Frau Catharina Vollmar, war der Letzte der Lahrer herrschaftlichen
Scharfrichter. Er war aber noch als Wasenmeister und Tierarzt tätig. Er war
verheiratet mit Caroline Dorothea Link aus Lahr und hatte mit ihr zwölf
Kinder, von denen nur vier erwachsen wurden. Seine Ehefrau Caroline Dorothea
Link war die erste Frau in der Familie Frank, die nicht aus einer
Scharfrichterfamilie stammte.
Sein Bruder Johann Ludwig wurde Bäcker und heiratete die Witwe des
Rebstockwirtes Christian Huber, Maria Magdalena Sexauer, und war Inhaber
des Gasthauses „Rebstock" bis zu seinem Tod.
Er hatte eine Tochter und zwei Söhne. Die Söhne starben bereits im
Kindesalter.
Am 2. Januar 1805 wurde aus dem Hofratsprotokoll ein Auszug der
Kurfürstlichen General-Forst-Commission zugestellt. Unter dem Punkt 2
ist festgelegt und der Nachrichter ist davon in Kenntnis zu setzen, „daß
das Lahrer Wasenmeisterei Erblehen mit der Verbindlichkeit verbunden
sei, 2 Hatzhunde zum Herrschaftlichen Gebrauch unentgeltlich zu halten.
Verknüpft sei, weswegen dorthin überlassen bleibe, zu beurteilen ob und
wie von dieser Berechtigung etwa Gebrauch gemacht werden könne oder
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