Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 453
(PDF, 145 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0453
Faszinosum, Filou und Forschungsobjekt: Das erstaunliche Leben des Hellsehers Ludwig Kahn 453

ff. min um, mmmn mrnum

w* Uli« tfe mm

Schlagzeile vom 9.11.1931 (I.M.I. Paris, Archiv, 20/5)

ziehen" und Osty betonte: „Wir erheben keinerlei Klage aufgrund des wissenschaftlichen
Interesses, das Kahn darstellt."103 Schließlich sei das, was
Kahn „uns gezeigt hat, mehr wert als das, was er uns genommen hat".104

Leider ist über das Urteil, das am 17. November 1931 verkündet wurde,
bislang nichts bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass Kahn trotz
des Wohlwollens der Verantwortlichen des I.M.I. auch dieses Mal nicht
ohne Strafe davonkam.

Wie das Protokoll einer privaten Sitzung mit Kahn in Paris vom 12.
Oktober 1932 - mit dem handschriftlichen Zusatz „dernier seänce fraude"
- zeigt, befand sich Kahn zumindest zu diesem Zeitpunkt wieder auf
freiem Fuß. Die Niederschrift ist chronologisch der letzte Hinweis auf eine
Betätigung Kahns als Hellseher. Und auch hier steht wieder das Paradigma
der Flucht am Ende. Nachdem während des Experiments offensichtlich
seine Täuschungsmanöver bemerkt worden waren, erschien Kahn zum eigentlich
verabredeten zweiten Termin tags darauf nicht mehr und ließ telefonisch
vermelden, er müsse nun erst für zwei Wochen nach England reisen
. Das Protokoll endet mit der Notiz: „Im Januar 1933 nichts Neues von
Kahn."105

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Reputation Ludwig Kahns verloren
gegangen und seine Karriere als geschäftstüchtiger „Hellseher" definitiv
zu Ende; mit seinen Betrügereien hatte er den Bogen überspannt und
einen rasanten Absturz erlebt, der ihm innerhalb von drei Jahren drei Ge-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0453