http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0545
Der Beginn der Dampfschifffahrt auf dem Oberrhein und die Haltung der Freistetter Schifffahrtsgilde 545
ke Männer trugen die gefüllten großen Körbe über schwankende Planken
ans Ufer und schütteten die Kohlen auf die dort wartenden Wagen. Eine
lange Reihe von Pferde- und Kuh-bespannten Dielenwagen verstopften die
Anfahrtsstraßen, darunter auch der des Vaters des Verfassers. Diese Kohlenfahrten
wiederholten sich Jahr um Jahr. Sie waren ein Bestandteil des
lokalen Wirtschaftslebens und reichten - durch den Krieg unterbrochen -
wahrscheinlich bis in die Jahre um 1885 zurück.
Ausblick
Nach der Jahrhundertwende (1900) hatte die Dampfschifffahrt auf dem
Rhein einen Höhepunkt erreicht und die alte Art der Schifffahrt war total
besiegt. Doch es war nur ein Sieg auf Zeit. Schon in den 20er Jahren machte
die Transporttechnik den nächsten Schritt nach vorn. Da begann bereits
der Dieselmotor der Dampfmaschine Konkurrenz zu machen. Die Schiffsingenieure
bauten in die Hecks der eisernen Kähne einen Dieselmotor mit
Schiffsschraube ein und die neuen von uns Expressboote genannten Wasserfahrzeuge
der Zukunft waren fertig. Besonders Basler Reedereien begannen
diese Boote einzusetzen. Nach dem (2.) Krieg waren die Dampfer
verschwunden. An die Stelle der Schlepper traten die Schieber. Man nannte
sie „Schuber". Das waren Schiffe mit sehr starken Dieselmotoren (bis zu
4600 PS), die die Lastkähne in einem Block vor sich herschoben. Bei den
Schiffstypen auf dem Oberrhein scheint nur der Wechsel beständig zu sein.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0545