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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 657
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Jahrgang 1927: Erinnerungen aus der Jugendzeit in Sasbach

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TAGESALARM

Erwin Fischer, Post nach Sasbach

Bomben, die wie Wassertropfen in der Nachmittagssonne glänzten. Untergebracht
waren wir in leerstehenden, getarnten Munitionsdepots im Wald
vom Eisberg. Nach der Einkleidung erfolgte die Fahrt von Nagold in Güterwagen
über Nürnberg, Berlin nach Kolberg an der Ostsee. Im vorsichtigen
Vorbeifahren sahen wir in Nürnberg, wie ein Zug von einem Luftangriff
, die Lokomotive und die Wagen mit den Rädern nach oben durcheinander
auf den Gleisen lagen.

Die Kasernen vom Flugplatz Kolberg-Bodenhagen mit Klinkerfassaden
und ihren Vier-Mann-Zimmern waren sehr ordentlich. Das Rollfeld war
entlang der Ostseesteilküste. Hier erfolgte meine Grundausbildung beim
Flieger Ausbildungsregiment 204.

Im Gegensatz zu den Wachmannschaften bekamen wir jungen Rekruten
ein reichhaltiges Essen. Die Ausbildung war hart, wir durften uns nur im
Laufschritt bewegen. Inzwischen hatten sich die „Fronten" besonders in
Ostpreußen den Reichsgrenzen genähert. Künftiges fliegendes Personal
mit einer längeren Ausbildung wurden bei dieser Kriegslage nicht mehr
ausgebildet. Deshalb kamen wir nach Gardelegen, eine „Hochburg" der
Fallschirmjäger. Diese Unterkünfte waren heruntergekommene Baracken.
Unter den Strohsäcken befanden sich nur noch einzelne Auflagebretter.
Vorgänger von uns hatten sie als Heizmaterial zweckentfremdet. Die bogenförmige
Wellblechhalle, mit einem Rumpf einer JU 52 für Sprungübungen
, stammte aus besseren Zeiten. In Weißewarte beim Fallschirmjäger-


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