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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 674
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Horst Ferdinand

die Gegend Mietersheim usw. Ebenfalls unterm 18. April 1945 erscheint
noch ein Aufruf des Kreisleiters Burk an die Bevölkerung der Stadt Euenheim
und des Südbezirks, in dem es am Schluss merkwürdigerweise noch
heißt: „Behaltet die Nerven, der Tag des Sieges wird kommen." Die Nacht
18./19. April 1945 war sehr unruhig. Zwischen 0 und 2 Uhr und dann wieder
zwischen 4 und 6 Uhr starkes Artilleriefeuer. Schäden z.B. an Häusern
in der Hindenburgstraße.

19. April 1945 (Donnerstag) steigt die Spannung auf den Höhepunkt.
Auf der Hauptstraße hört man schon bald das typische Geräusch der Panzer
. Nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr dringen französische Panzer in
die Stadt ein. Die Panzersperren waren wohl befehlsgemäß geschlossen,
beim Herankommen der Panzer aber von den im Städtchen befindlichen
Ausländern, zum Teil mit Hilfe der französischen Soldaten, wieder geöffnet
worden. Die Panzer nahmen ihren Weg durch die Stadt, das obere Tor
und den Mühlenweg. Östlich der Stadt Kämpfe, den ganzen Tag und die
folgende Nacht über starkes Feuer. Am Ostgiebel des Amtsgerichtsgebäudes
im höchsten Punkt ein MG aufgestellt. Die Kämpfe ziehen sich ostwärts
, wo vielfach noch deutsche Truppen in den Wäldern des Münstertals
weiterkämpfen. Auch dort treten auf deutscher Seite noch Verluste ein.
Auf dem Gebiet des Ettenheimer Hochwalds fielen die im Folgenden
genannten beiden Volkssturmmänner und ein Soldat (1 + 2 im Lautenbach,
3 am Kohlplätzle): l. Volkssturmmann Oskar Strampp von Lahr
(Schwarzw.), geb. 21. September 1901, Fürsorgeangestellter, gefallen
19.4.45. 2. Völkssturmmann Hermann Schüssele von Lahr, geb. 30. September
1889, gefallen 19.4.45. 3. Unteroffizier Wilhelm Domberg von
Herten, Kreis Recklinghausen, geb. 13. Februar 1909, gefallen 19.4.45.

IV. Das Schlachtfeld

Nach Abschluss der Kämpfe unmittelbar östlich Euenheim ergab sich
folgendes Bild. Auf dem Myßberg und in dem Weidenwäldchen etwa auf
der gleichen Nordsüdlinie, im Gewann Obermatten, unmittelbar nördlich
der Bahnlinie, also nördlich und südlich der Kreisstraße nach Münchweier
, je etwa 500 Meter östlich der Stadt stand je eine Pak. Die Pak auf
dem Myßberg hatte einen Volltreffer erhalten, der das linke Rad zerschmetterte
und das Geschütz beschädigte. Hierbei war der Soldat Karl
Berger aus Villach gefallen (auf dem Friedhof in Euenheim beerdigt. Näheres
nicht festzustellen). Eine weitere Pak stand im Gewann Meierberg,
zirka 150 Meter nördlich der Holzindustrie in der Nähe des Hauses Roser
. Dieses Geschütz hatte auf die am Mühlenweg vorgehenden Panzer
gefeuert. Dabei wurden 3 französische Panzer abgeschossen, 2 unmittelbar
oberhalb der Mittelmühle, nämlich die Panzer „Poitou" und „Provence
", einer an der Wegkreuzung Ettenheimweiler-Benz'sche Säge, nämlich


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