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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 708
(PDF, 145 MB)
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Mitteilungen

anwesenden Stammtischlern eine Runde, weil sie ihm das Badenerlied
vorsangen ...

Auch kleinere Anlässe nahm der Staatspräsident wahr, wenn es darum
ging, seine Verbundenheit mit dem Volk zu beweisen. So freuten sich die
Steinacher, als sich der badische Repräsentant zur Einweihung des Kinzigsteges
zwischen Bollenbach und Steinach einstellte. Aus Anlass einer
Trachtenhochzeit in Schapbach dankte Wohleb dem Brautpaar und dem
Bürgermeister persönlich für „die Pflege des ländlichen Volkstums". Ähnliche
Anerkennungsschreiben gingen auch nach Kaltbrunn-Schenkenzell.
Ein Dankschreiben aus Freiburg erreichte die Hornberger. Sie zeigten eine
großzügige Spendenbereitschaft zugunsten der italienischen Hochwassergeschädigten
.

Dank für Treue zum Badnerland

Mit Datum vom 30. Dezember 1951 sandte der immer noch unvermindert
für die Sache der Altbadener kämpfende Wohleb eine Urkunde an die Gemeinden
mit folgendem Wortlaut zu: „Der badische Staatspräsident dankt
für die unserer geliebten Heimat am 9. Dezember 1951 erwiesene Treue."
In den Rathäusern hing diese Urkunde eingerahmt noch lange öffentlich
aus. Auch in einer Rundfunkansprache wandte er sich noch einmal dankend
an das badische Volk.

Während sich der Vatikan in der Südweststaatsfrage neutral verhielt,
verhehlte der damalige Freiburger Erzbischof Wendelin Rauch nicht sein
Eintreten für die Wiederherstellung Badens. Immerhin umfasste seine
Erzdiözese deckungsgleich das gesamte alte Land Baden (einschließlich
Hohenzollern). Selbst Bundeskanzler Adenauer gewährte in seiner Eigenschaft
als Bundesvorsitzender der CDU dem Staatspräsidenten Schützenhilfe
. Übrigens startete der „Schwarzwälder Bote" sogar eine Leserumfrage
bezüglich der Namensgebung für das neu entstandene Bundesland.

Als Kandidaten für die im März 1952 stattgefundene „Wahl zur verfassungsgebenden
Landesversammlung des neuen Bundeslandes Baden-
Württemberg (Südweststaat)" traten im Wahlkreis Villingen, zu dem schon
damals Gemeinden des Kinzigtales angehörten, folgende Bewerber an:
Karl Brachat, Rektor, Villingen (BCDU - Badisch Christlich Demokratische
Union) - Dr. Ernst Haas, Rechtsanwalt, Villingen (SPD) - Johann
Baptist Blessing, Land- und Forstwirt, Villingen (FDP) - Karl Kratt, Werkzeugmacher
, Villingen (KPD) - Josef Gißler, Schneidermeister, Unterharmersbach
(Badische Zentrumspartei) und Alfred Szemeitzke, Freiburg,
Ingenieur (BHE - Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten). Zu
erwähnen wäre noch, dass der wackere Schwabe und heutige Ministerpräsident
Erwin Teufel einmal für Jahre Landtagsabgeordneter bei gegenseitiger
Zufriedenheit im badischen Kinzigtal gewesen ist.


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