Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 710
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710

Mitteilungen

Heilige Barbara aus Kippenheim wirbt in New York
für Offenburg

Im 15. Jahrhundert lebte in Straßburg
der berühmte Bildhauer Nikolaus Ger-
haert von Leyden, der am 28. Juni 1473
in Wien starb und auf dem Grabstein
als „erwählter Werckmeister / ahm
grosen Bau zu Straßburg" bezeichnet
wurde. Im Straßburger Münster ist das
Epitaph eines Kanonikers in der Johanniskapelle
zu sehen, das von Leyden
1464 schuf. Berühmt ist sein 541 cm
hohes Kruzifix aus rotem Sandstein,
das heute in der Stiftskirche in Baden-
Baden zu finden ist. Von seiner Hand
stammt schließlich auch die Plastik
einer Hl. Barbara für den Altar der
Mauritiuskirche in Kippenheim.

Ein Zufallsfund beim New York-Be-
such: Heute steht diese Heiligenfigur in
der „Late Gothik Hall" des „Cloisters",
einer Abteilung des Metropolitanmu-
seums, im Norden von Manhattan. In diesem 1938 eröffneten Museum stehen
Exponate, wie Kapellen, Kreuzgänge, Handschriften, Bildteppiche und
Skulpturen, aus der Zeit von 1000 bis 1520. Zu bewundern ist auch die aus
Lindenholz geschnitzte Hl. Barbara mit Krone und Buch, die selig drein-
blickt und mit ihrem auffällig geschwungenen Gewand als Beispiel für die
Bildhauerei der späten Gotik gilt.

Der Legende nach soll die Heilige im Jahr 306 in Nikomedia/Kleinasien
den Märtyrertod erlitten haben, indem sie von ihrem Vater enthauptet wurde
. Die typischen Attribute der Hl. Barbara sind Turm, Kelch, Schwert,
Pfauenfeder, Palme, Krone und Buch. Nikolaus von Leyden hat sie mit
Krone und Buch dargestellt, wobei die Krone die göttliche Verbindung und
das Buch die Hl. Schrift darstellen soll. Die Legende berichtet, Barbara
habe sich von dem griechischen Philosophen und Theologen Origenes Bücher
geben lassen und sich intensiv mit den Wahrheiten des christlichen
Glaubens beschäftigt.

Im New Yorker Museum fällt dem Besucher aus der Ortenau ein Schild
auf, das erläutert, dass die Figur 1955 in die Sammlung aufgenommen
wurde und aus dem oberen Rheinland/Elsass, wahrscheinlich Straßburg


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