Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 718
(PDF, 145 MB)
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718

Buchbesprechungen und Hinweise

1991 sind abgedruckt. Auch eine Rede,
die negative Schlagzeilen machte, die
Ausführungen des damaligen Bundestagspräsidenten
Jenninger zum 50. Jahrestag
des Reichspogroms, ist aufgenommen.

Für die Ottenau sind an diesem Band
zwei Aspekte bemerkenswert. Der Herausgeber
des Bandes ist mit Prof. Dr.
Horst Ferdinand, der in Ettenheim geboren
ist, ein Ortenauer und im seit langen
Jahren Mitglied des Historischen Vereins.
Er war als Mitglied der Bundestagsverwaltung
seit 1949, Kenner der Bonner
Szene und bekannt mit vielen Spitzenpolitikern
aus allen Parteien, wie kein anderer
dazu berufen, diesen Band zusammenzustellen
. Von großer Sachkunde zeugen die
informativen Kurzbiografien, die den Reden
vorangestellt sind.

Zum anderen ist neben Dr. Wolfgang
Schäuble mit Prof. Dr. Hans Furier ein
weiterer Ortenauer Politiker in dem Band
vertreten. Furiers Redebeitrag stammt aus
dem Jahr 1956, als er nach der Wahl zum
Präsidenten des Montanparlamentes seine
europapolitischen Vorstellungen entwickelte
. Furiers politische Verdienste zur europäischen
Integration sind im 21. Jahrhundert
, das ein Jahrhundert Europas sein wird,
nicht zu überschätzen. Auch hier hat Horst
Ferdinand Pionierarbeit geleistet, indem er
schon 1977 zusammen mit A. Kohler einen
biografischen Abriss vorgelegt hat.
Freilich fehlt bis heute eine wissenschaftliche
Biografie Furiers, in der die reichlich
vorhandenen Archivalien im Bundesarchiv
Koblenz oder in der Konrad-Adenauer-
Stiftung aufgearbeitet sind. Dass dies ein
lohnendes Unterfangen sein könnte, davon
konnte sich der Verfasser dieser Zeilen an
Hand einer ersten Sichtung des Nachlasses
persönlich überzeugen.

Heinz G. Huber

Hildenbrand, Manfred/Ruch, Martin:
Carl Sandhaas, Maler der Romantik,
1801-1859. Stadt Haslach 2001, 144
Seiten, 106 Abbildungen, meist in
Farbe.

Der Haslacher Maler Carl Sandhaas ist
in erster Linie durch das literarische Porträt
seines Mitbürgers Heinrich Hansjakob
bekannt geworden. In seiner Erzählung
„Der närrische Maler" (im Erzählband
„Wilde Kirschen") zeichnet der Autor das
Bild einer tragischen Künstlerexistenz
und eines „Originalmenschen", der aus
der engen bürgerlichen Welt herausgefallen
ist. Anlässlich des 200. Geburtstages
haben Manfred Hildenbrand und Martin
Ruch in einem reich illustrierten Text-
und Bildband an Hand vieler bislang unbekannter
Dokumente Person und Werk
des Künstlers in allen Facetten beleuchtet.

Sandhaas war schon dadurch stigmatisiert
, dass er unehelich geboren wurde.
Die Begabung für die Bildende Kunst lag
in der Familie. Die Mutter, die in Stuttgart
Haushälterin war, schickte ihren Sohn mit
15 Jahren zu ihrem jüngeren Bruder, dem
Theater- und Dekorationsmaler Joseph
Sandhaas, nach Darmstadt in die Lehre.
Dort erschloss sich dem jungen Sandhaas
ein großer künstlerischer Freundeskreis,
er machte die Bekanntschaft mit Friedrich
Weinbrenner, einem Auftraggeber seines
Onkels. In Darmstadt kam er auch mit
radikaldemokratischen Vertretern der Burschenschaftsbewegung
zusammen. Entscheidend
wurde er jedoch durch die
Romantik geprägt, die eher sein schwermütiges
Gemüt ansprach. Eine Italienreise
markierte den Höhepunkt seiner Lehr-
und Wanderjahre. Nach dem Tod der Mutter
1830 kehrte Sandhaas nach Haslach
zurück. Dort schuf er zahlreiche Porträts
von Mitbürgern, in denen auch seine Fähigkeit
, das Wesen einer Persönlichkeit zu
erfassen, zum Ausdruck kommt.

In einem eigenen Beitrag widmen sich
Martin Ruch und Andreas Kist den 72 Illustrationen
, die Sandhaas für ein medizinisches
Werk, die „Krankenphysiogno-


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