Freiburger historische Bestände - digital

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Buchbesprechungen und Hinweise

-frau, Diplom-Wirtschaftspadagoge) von
Kurt W. Schönherr beschrieben. - Wie
jedes Jahr berichtet der Landrat über die
Kreispolitik in der südlichen Ortenau.

Für manche der gelungenen Farbtafeln
wünscht man sich eine instruktive Erläuterung
, wie etwa für den Blick vom Lan-
genhard (nach dem Jahrhundertorkan im
Dezember 1999), für den Buchbrunnen in
Dörlinbach und die Skulptur vom Bildhauerforum
im Stadtpark von Lahr (deutsche
Übersetzung: Stachlige Stängel).
Positiv heben sich dagegen die vorhandenen
Beschreibungen von M. Frenk über
eine Tunnelvortriebsmaschine und von
E. Klem über den Rathausplatz in Friesenheim
ab.

Gernot Kreutz

Herbers, Klaus: „Wol auf sant Jacobs
Straßen!" Pilgerfahrten und Zeugnisse
des Jakobuskult in Süddeutschland.
Ostfildern: Schwabenverlag, 2002. 228
S., 136 Abb.

Auch heute ziehen, wie seit dem
Mittelalter, jährlich Tausende den großen
Pilgerweg entlang nach Santiago de Com-
postella, zum Grab des Apostels Jakobus
des Älteren im äußersten Nordwesten
Spaniens. Nachdem man, so die Legende,
im 9. Jahrhundert das Grab entdeckt und
1075 mit dem Bau der romanischen Kathedrale
begonnen hatte, breitete sich der
Kult um den Heiligen über ganz Europa
aus. Santiago wurde neben Rom und Jerusalem
zur bedeutendsten Wallfahrt des
Abendlandes.

Bis in den süddeutschen Raum strahlte
die Wirkung der Legende, und auch von
hier aus machten sich viele auf den Weg:
Bis heute finden sich Spuren des Jakobuskultes
auch in Mittelbaden. Zugangswege
zu den „Haupt-Wallfahrtsstrassen" durchzogen
das Land, Jakobuskapellen und
-bruderschaften gibt es hier. Im umfangreichen
Ortsregister des vorliegenden
Bandes erscheinen Andlau im Elsass und
Wolfach im Kinzigtal, Bad Rippoldsau

und Herrenalb, Zell am Harmersbach und
Straßburg und andere Orte.

Anschaulich, informativ und fundiert
wird hier ein Bild der Geschichte der
„Großen Wallfahrt" gezeichnet, die bis
heute die Menschen in ihren Bann zieht.
Eine ausführliche Bibliographie und vor
allem das hervorragende Abbildungsmaterial
lassen die Lektüre zum Genuss werden
.

Martin Ruch

Simpliciana. Schriften der Grimmelshausen
-Gesellschaft, 23. Jg. (2001). In
Verbindung mit dem Vorstand der
Grimmelshausen-Gesellschaft herausgegeben
von Dieter Breuer. Kommissionsverlag
Peter Lang, Bern, 331 S.

Der Jahresband versammelt die Beiträge
des Kongresses „Grimmelshausen und
die Moderne", der vom 18.-22. Juli 2001
in Oberkirch und Renchen stattfand. Diesmal
finden die Leser der „Ortenau" nur
wenige unmittelbare Bezüge zu unserer
Simplicianischen Landschaft, denn die
Verträge waren den überregionalen Fragen
der Grimmelshausen-Rezeption in der
Gegenwart gewidmet.

Aufmerksam studiert man allerdings
den Beitrag „Illustration als Rezeptionsanleitung
. Die Illustration des zwanzigsten
Jahrhunderts zu Grimmelshausens
Courasche" von Reinhard Uhrig, der belesen
die entsprechende Literatur zitiert und
wertet. Doch als Ortenauer Grimmelshausenfreund
vermisst man hier den Hinweis
auf das zwar kleine, nichtsdestotrotz
aber einmalige Museum in Renchen, das
„Simplieissimus-Haus", wo nämlich diese
Illustrationen unmittelbar zu betrachten
sind. Diese Sammlung, ein Schmuckstück
der Ortenau, von Martin Bircher und
Klaus Brodbeck ermöglicht, hätte schon
einen Hinweis verdient.

Grimmelshausen im Hörspiel, Fernsehen
, in der Schule, der Oper, seine Rezeption
und Übersetzung in Ungarn und China
- der gelehrte Band lässt keine Wim-