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Jahresbericht 2001/2002
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legt er großen Wert auf die Pflege freundschaftlicher Beziehungen zu den Leitern benachbarter
Museen in der Ortenau und im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Der Geschichts- und Heimatforscher Wolfgang Neuß ist jedoch alles andere als ein einseitiger
Hobby-Wissenschaftler.
Es kommt dies im außerordentlich „bunten" Spektrum seiner Interessen und Tätigkeitsfelder
und in der ungewöhnlichen Mannigfaltigkeit seines bewegten Lebens zum Ausdruck.
Wolfgang Neuß wurde am 25. Januar 1920 in Mannheim-Neckarau geboren. 1953 kam
er nach Hornberg, in das geschichtsträchtige Städtchen an der Schwarzwaldbahn, das er sofort
in sein Herz schloss. Von dieser Zeit an hat er vor allem auch dem Vereinsleben in der
Gemeinde seinen unverwechselbaren Stempel aufgedrückt: Er zählt zu den Mitbegründern
des Historischen Vereins und der Narrenzunft, sieben Jahre lang war er Vorsitzender des
Fußballvereins VfR und maßgebliches Mitglied des örtlichen Schützenvereins. Darüber
hinaus spielte er im Vorstand des Südbadischen Schützenverbandes viele Jahre lang eine
entscheidende Rolle. Dort erwarb er sich auch den ehrenvollen Titel eines Landesschützenmeisters
.
Von Beruf Architekt, war Wolfgang Neuß bis 1962 als Stadtbaumeister in Hornberg tätig
und anschließend bis zu seiner Pensionierung 1980 beim Hochbauamt der Stadt Offenburg
. Zurück in seinem geliebten Hornberg, widmete er sich auch mit dem ihm eigenen lebhaften
Temperament der Kommunalpolitik als Mitglied des Gemeinderates in den Jahren
1980 bis 1989.
Zu seiner 1955 mit Frau Luise gegründeten Familie zählen heute sieben Kinder und
über ein Dutzend Enkel, auf die er besonders stolz ist, und nicht ganz unbescheiden weist er
den Besucher auch auf die stattliche Vitrine hin, die eine große Zahl von Ehrenurkunden,
Orden und Auszeichnungen enthält, unter ihnen die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg
und das Bundesverdienstkreuz am Bande, das ihm am 11. Juni 1997 von Landrat
Günter Fehringer im Auftrag des Bundespräsidenten bei einem Festakt in der Stadthalle
Hornberg angeheftet wurde.
Adolf Heß
Nachruf für Ehrendomherr, Geistlicher Rat
und Ehrenbürger der Stadt Gengenbach,
Pfarrer Helmut Eberwein
Die Bürger Gengenbachs waren sehr betroffen, als am Morgen des 18. März 2002 um 8 Uhr
die Glocken von St. Marien den Tod des allseits beliebten und verehrten Pfarrers Helmut
Eberwein anzeigten.
„Papa Eberwein", wie er von seinen Pfarrkindern oft liebevoll genannt wurde, war im
gesegneten Alter von 89 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er hinterlässt
eine große Lücke, war er doch bis zuletzt in der Stadtklinik St. Martin als Seelsorger für die
Kranken und Sterbenden da, um ihnen geistlichen Trost zuzusprechen, getreu seines Wahlspruchs
: „Ich bin für die Menschen da." Gebürtiger Offenburger, geprägt in der Pfarrei
Hl. Kreuz, war er aus Mannheim kommend, wo er in St. Nikolaus wirkte, von 1964 bis 1989
fast 25 Jahre „Stadtpfarrer" von St. Marien in Gengenbach.
Es war eine Zeit des „Umbruchs", in der ihm die „Umsetzung" der neuen Richtlinien
des II. Vaticanums vieles abforderte. Seine Kapläne hatten in ihm stets einen guten „Ausbil-
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