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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 94
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Horst Brombacher

ren und erreichte mit dieser Arbeitsbeschaffungs-Maßnahme eine Verringerung
der Arbeitslosigkeit bei geringsten Lohnkosten.

Bei der Rentenbankkreditanstalt in Berlin wurde ein Finanzierungskredit
beantragt und die Planer wollten von November 1935 bis Ende 1936
rund 5 km Acherkanal bzw. Acherkorrektionsstrecke mit 150.000 cbm
Erdbewegung und 10 km Renchkanal mit 210.000 cbm Erdbewegung bewältigen
. Dazu benötigte man eine große Zahl von Arbeitsdienstleistenden
. In dem gesamten Aktenbündel aus den Jahren 1933-36 findet sich erstaunlicherweise
keine einzige Zahl, wie viele Arbeiter hier eingesetzt werden
sollten. Genauere Berechnungen liegen vor über die Auswirkungen
der Flusskorrektion. In dem Erläuterungsbericht zum Antrag auf Genehmigung
des Arbeitsvorhabens kann man lesen: „Schaffung neuen Bauerntums
. ... Diese Fläche (1.200 ha) entspricht 150 Erbhöfen (Erbhofgröße:
7,5 ha) oder 600 kleinbäuerlichen Siedlungen. Zahlenmäßig zeigt sich, daß
hier eine kräftige Stärkung des Bauerntums erzielt werden kann. Eine solche
tut besonders not, weil in den beteiligten Gemeinden die Bevölkerungsbewegung
seit 1919 rückgängig verläuft. Abnahme statt Zunahme!
Es herrscht hier Landflucht." Unter dem Stichwort „Siedlungsmöglichkeit"
kann man darüber hinaus lesen: „Eine bedeutende Fläche von rund 10 qkm
Größe, der so genannte Maiwald zwischen Wagshurst und Memprechtsho-
fen, besteht fast ausnahmslos aus Allmendfeld. Infolge weiter Entfernung
von den Ortschaften und aus sonstigen, im Wesen der Allmendwirtschaft
liegenden Gründen ist das betreffende Land nicht gehörig gepflegt und in
nicht befriedigendem Zustand. Nach Durchführung des geplanten Unternehmens
wird die Hochwassergefahr endgültig gebannt und eine nutzbringende
Wasserwirtschaft durch Be- und Entwässerung gewährleistet sein.
Es wird dann ein Gebiet vorliegen, das zur Siedlung hervorragend geschaffen
ist. Die bedeutende Fläche (1.000 ha) könnte eine große Zahl Erbhöfe
mit gutem Rückhalt oder eine geschlossene Kleinbauernsiedlung aufnehmen
."15

Die Gewässerbauten wurden immer greifbarer, wie aus dem lebhaften
Briefwechsel hervorgeht, und es ist ein Kostenüberschlag und Finanzierungsplan
vom 15.8.1935 für die Flussbauten vorhanden. Dort wird erläutert
: „Für die Durchführung der Arbeiten ist eine Bauzeit von 7>-A Jahren
erforderlich mit Rücksicht darauf, daß nur Arbeitsdienst-Abteilungen, die
eine Durchführung in dieser Zeit erlauben, verfügbar sind. Eine Beschleunigung
würde daher voraussichtlich an der erforderlichen Zahl AD-Männer
scheitern. Es kann noch in diesem Herbst mit der Acher-Korrektion und
mit dem Acher-Kanal angefangen werden. Im Winter 1935/36 und im
Sommer 1936 müssen außerdem noch die Ausbauarbeiten für den alten
Renchlauf als Notstandsarbeit durchgeführt werden. Mit dem Bau des
Renchkanals wird im Frühjahr 1936 an mindestens drei Stellen begonnen
werden. Für die Durchführung dieses Bauabschnittes sind mindestens drei


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