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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 133
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Kriegsende und erste Nachkriegsjahre in einem Dorf im mittleren Kinzigtal

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nach Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft durchgeführt wurden, beweist
eine Einladung zu einer „Öffentlichen Versammlung" der Arbeitsgemeinschaft
im Gasthaus zur Flasche. Anzumerken ist, dass die Gemeinde
Steinach als Mitveranstalter auf der von Josef Firnkes unterzeichneten
„Bekanntmachung" erwähnt wird. Darin heißt es: „Was wir als Badener zu
Wählen haben, werden Sie bei dieser Versammlung erfahren."103

Die Südweststaatsfrage war eine Frage, die stark auf der emotionalen
Ebene diskutiert und betrachtet wurde. Bei der Volksabstimmung konnten
in Steinach weit mehr Wahlberechtigte mobilisiert werden, als bei den vorangegangenen
Wahlen. 862 Steinacher stimmten ab, das entsprach einer
Wahlbeteiligung von 77,55 %. Hier lag Steinach nun weit über dem badischen
Durchschnitt. Eine große Mehrheit von 86,54 % votierte für Baden,
13,46% entschieden sich für den Südweststaat.104 Damit hatte Steinach
das siebtbeste Ergebnis von 30 Gemeinden im Kreis Wolfach.105

In Südbaden stimmte eine Mehrheit von 62,2 % gegen den Südweststaat
. Im gesamten Abstimmungsgebiet sprach sich eine Mehrheit von
69,7 % für den Südweststaat aus, in Nord- und Südbaden zusammen ergab
sich aber eine knappe Mehrheit von 52,2 % für die Wiederherstellung Badens
, doch da zur Volksabstimmung vier Abstimmungsbezirke (Südbaden,
Nordbaden, Nordwürttemberg und Südwürttemberg-Hohenzollern) gebildet
worden waren und außer Südbaden die anderen drei mehrheitlich für
die Bildung des Südweststaates votierten, wurde das später dann so genannte
Baden-Württemberg gebildet.106

Steinach gehörte somit ab 1952 zu diesem neuen Bundesland.

9. Vereinswesen

Während des Dritten Reiches waren viele Vereine gleichgeschaltet worden.
Bei den meisten wurde das Vereinsleben mit Beginn des Zweiten Weltkrieges
1939 eingestellt, vor allem auch, weil viele männliche Vereinsmitglieder
, vor allem die jüngeren, zur Wehrmacht eingezogen wurden.

Die 1936 gegründete Freiwillige Feuerwehr blieb weiter aktiv, vor allem in
den letzten Kriegsmonaten hatte sie nach Bombenangriffen auf das Dorf
zahlreiche Einsätze, die von älteren Männern des Ortes und einigen jüngeren
Frauen bestritten wurden. Nach der Besetzung Steinachs wurde die
Wehr im Mai 1945 von der französischen Militärregierung verboten.107
Allerdings gab es danach einen freiwilligen Dienst für Notfälle. Geleitet
wurde die Feuerwehr von 1939 bis zur Auflösung und noch in den Monaten
danach, dann auf eher inoffizieller Basis, von Bernhard Roser, bis die
Freiwillige Feuerwehr Anfang 1946 von jüngeren Kriegsheimkehrern wieder
aufgebaut wurde. Kommandant wurde Ludwig Witt, der dieses Amt bis
September 1950 ausübte.108 Im Oktober 1948 bestand die Wehr aus 18


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