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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 153
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Kinzigtäler Häuser und ihre baulichen Varianten

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Bild 5: Der Jungbauernhof in Oberwolfach-Walke um 1900, ein eingeschossiges
Kinzigtäler Haus ohne steinernes Sockelgeschoss. Das Vieh dieses Hofs steht im
Stall hinter dem Wohnteil des Hauses, nicht wie bei Kinzigtäler Häusern allgemein
üblich im steinernen Sockelgeschoss. Ein Stein im Kachelofen trägt die Zahl 1697;
sie kann, muss aber nicht identisch mit dem Baujahr des Hauses sein.

Zum Abort dieser Häuser schreibt Schilli: „Offensichtlich kannte man früher
den Abort, das ,haimlich G'mach', nicht, und man ging in den Stall.
Das Fehlen dieses wichtigen Örtchens lässt mit Vorsicht einen Schluss auf
das hohe Alter dieser Bauart zu. Die auf dieser Seite befindlichen Schweineställe
, das ,Sauhus', und die ,Miste' schaffen zudem eine weitere anrüchige
' Nachbarschaft. Wir wundern uns daher nicht, wenn wir in einer
Denkschrift des bereits angeführten Oberamtmannes Schupp aus Wolfach
aus dem letzten Jahrhundert lesen: ,... namentlich die Reinheit der Luft ist
nicht preiswürdig ...'."'4

Sieht man vom fehlenden steinernen Sockelgeschoss ab, ist die räumliche
Gliederung des Jungbauernhofs typisch für Kinzigtäler Häuser, und
auch die Hocheinfahrt führt von der Gebäuderückseite mitten ins Dachge-
schoss, das frei von Firstständern als liegender Stuhl gezimmert ist. Durch
das fehlende Sockelgeschoss ist das Haus insgesamt niedriger als die üblichen
eingeschossigen und erst recht zweigeschossigen Kinzigtäler Häuser
, wodurch das riesige Strohdach geradezu übermächtig erscheint und
dem Haus ein besonderes urwüchsiges Aussehen verleiht. Übrigens wurde


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